magisches magenta
Lesung und Werkstattgespräch mit Holly-Jane Rahlens
Holly-Jane Rahlens
Heidi Lexe und die Autorin
Nach einigen All-time favorite Büchern (nicht nur der STUBE) wie „Prinz William, Maximilian Minsky und ich“ oder „Everlasting“ erschien in diesem Jahr mit „Blätterrauschen“ ein neuer Roman von Holly-Jane Rahlens.
Aus diesem Anlass war die Schriftstellerin nicht nur auf der Fernkurstagung in Strobl unter dem Motto "gorkicht im gemank", sondern auf Einladung der STUBE auch in Wien zu Gast:
Am 6. Mai 2015 fand in der STUBE eine exklusive Lesung mit der Autorin, gefolgt von einem Werkstattgespräch, oder in ihren Worten "Q & A" statt, bei dem die Preisträgerin des Deutschen Jugendliteraturpreises als großartige One-Woman-Show durch ihre Werke führte.
Nach einer Lesung aus "Everlasting", bei der Holly-Jane Rahlens Passagen aus dem Text mit Erzählungen der Geschehnisse zu einer spannenden Dramaturgie verknüpfte stand sie im Werkstattgespräch mit Heidi Lexe Rede und Antwort zu ihren Recherchen, die der Konzeption der zukünftigen Welt von Everlasting vorausgingen. In ihrer unvergleichen Tonalität erzählte sie von ihrer Liebe zu Zeitreisen, der Verbindung von Jugendkulturen der verschiedenen Zeiten und dem Einfluss verschiedenster Medien (Holly-Jane Rahlens war umfassend für Rundfunk, Kino, Theater etc. tätig) auf ihr Schreiben. Gerade die Mündlichkeit des Radios, und dessen natürliches Erzählen fließe in die Ich-Perspektivierung ihrer Romane ein und befördere die Spontanität des Schreibens, die verantwortlich ist für die große Komik in ihren Werken. Wie die Figuren zu ihr kämen, könne die Autorin nicht genau benennen, aber selten kann sie sie nach einem Roman gehen lassen: So führte der Erzählbogen von "Everlasting" zu "Becky Bernstein" (ihren Auftritten und die 13% autobiograhischen Anteil in ihr) bis hin zu "Blätterrauschen" - einem Roman, der ebenso in der Welt von "Everlasting" verortet ist und einige dessen Figuren benutzt, sich aber an ein jüngeres Publikum richtet. "Why not?" - Anhand einer kurzen Passage aus dem Roman erlaubte die Autorin Einblicke in den fast schon handwerklichen Zugang zum Schreiben: Wie kreiert man Spannung? Wie hält man Leser*innen bei der Stange? Und: Macht Ken Follett alles richtig?
"Jedes Buch, das wir lesen, steckt in uns", so eines der schönen Zitate, die Holly-Jane Rahlens an diesem Abend prägte und mit einer kurzen abschließenden Lesung aus "Stella Menzel und der goldene Faden" belegte.
Und wohl auch jede Geschichte, von denen sie so viele launig zum Besten gab. Nicht zu vergessen jene
weltbeste Geschichte von der unglaublichen Reise eines Quelle-Kataloges von 1992 ... "True Story!" Wer nach Strobl kommt, wird sie vielleicht zu hören bekommen.
Holly-Jane Rahlens mit Fans (von denen manche sogar in Magenta gekleidet waren)
Selbstverständlich gab es auch die Gelegenheit, Bücher von Holly-Jane Rahlens vor Ort zu kaufen und signieren zu lassen.
Übrigens: Welch (sprachlicher) Ideenreichtum in den Büchern von Holly-Jane Rahlens steckt, zeigt sich auch in den farblichen Codierungen der heurigen STUBE-Freitage, die wir allesamt aus „Everlasting“ entlehnt haben. Danke dafür!
Bevor es schließlich nach Strobl ging, war Holly-Jane Rahlens auf Einladung von Heidi Lexe auch an der Universität Wien zu Gast. Im Rahmen der >>> vorlexung "Mythos Märchen. Literarische Neu-Inszenierungen traditionellen Erzählens in der Kinder- und Jugendliteratur" sprach Heidi Lexe über Varianten des Märchens "Die Schöne und das Biest" und ordnete Holly-Janes Roman "Prinz William, Maximilian Minsky und ich" in diesen Kontext ein. Nicht ohne die Autorin selbst über ihren Roman zu Wort kommen zu lassen - rund 200 Studierende folgten diesem spannenden Gespräch.
Beim Werkstattgespräch
Ausgewählte Bücher von Holly-Jane Rahlens
Holly-Jane Rahlens: Blätterrauschen. Aus dem Amerikan. v. Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Rowohlt 2015.
>>> Rezension der STUBE
Holly-Jane Rahlens: Stella Menzel und der goldene Faden. Ill. Reinhard Michl. Aus dem Amerikan. v. Brigitte Jakobeit. Rowohlt 2014.
>>> Rezension der STUBE
Holly-Jane Rahlens: Everlasting. Der Mann, der aus der Zeit fiel. Aus dem Amerikan. v. Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Rowohlt 2012.
>>> Rezension der STUBE
Holly-Jane Rahlens: Mauerblümchen. Aus dem Amerikan. v. Sabine Ludwig. Rowohlt 2009.
>>> Rezension der STUBE
Holly-Jane Rahlens: Mein kleines großes Leben. Aus dem Amerikan. v. Kattrin Stier. Rowohlt 2008.
>>> Rezension der STUBE
Holly-Jane Rahlens: Wie man richtig küsst. Aus dem Amerikan. v. Sabine Ludwig. Beltz & Gelberg 2005.
Holly-Jane Rahlens: Prinz William, Maximilian Minsky und ich. Aus dem Amerikan. v. Ulrike Thiesmeyer. Rowohlt 2002.
>>> Rezension der STUBE
Homepage von Holly-Jane Rahlens: http://www.holly-jane-rahlens.com/home
Links: Hollys Lesemappe und Notenständer
Rechts: Künstler Willy Puchner und Karin Haller, Direktorin des Instituts für Jugendliteratur