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Buchpräsentation & Sommerfest

Zu Gast: Nils Mohl
18. Juni 2025

 

 


Kann die Buchpräsentation der Buchpräsentationen, die Sommerparty der Sommerpartys nicht nur eine sein, die letzte, wenn sie zum ultimativen, nicht mehr steigerbaren Erlebnis werden soll?
Analog zu Kester in Nils Mohls „Engel der letzten Nacht“ könnte man sich auch in der STUBE diese Frage stellen. Man könnte eskalieren, es nicht nur auf die Spitze treiben, sondern sogar darüber hinaus (zum Beispiel einen STUBE-Freitag einmal an einem anderen Wochentag stattfinden lassen). Nur dass hier vermutlich niemand siebzehn ist und gerade als Klassenbeste*r Abitur gemacht hat. Dass hier vermutlich niemand erst nach Schulschluss das Schwänzen für sich entdeckt. Dass hier vermutlich niemand von Nils Mohl erfunden, ins Leben geschrieben wurde. Oder vielleicht doch? Warum denn nicht?

Noch mal von vorne.

Mittlerweile ist es zur schönen Tradition geworden, das STUBE-Frühjahr mit einem Sommerfest samt Lesung von Nils Mohl zu beschließen. Auch heuer lädt die STUBE wieder dazu ein und stellt bei der Buchpräsentation seinen neuen Jugendroman „Engel der letzten Nacht“ (2025 bei Rotfuchs erschienen) vor.


Die ultimative Lesung (exakt dreißig Minuten) versetzt nicht nur schlichte Gemüter in Staunen:

Während ich auf der Autobahn allein durch die Dunkelheit rase und immer öfter auf die Tankanzeige blicke, denke ich trotzdem komischerweise genau darüber nach, …

…was eigentlich passiert, wenn Nils Mohl einmal langsamer oder schneller liest als das Video seiner Präsentation, das punktgenau mit den Lesestellen synchronisiert ist.  Vermutlich würde das der Faszination über das ausgeklügelte Timing dieses Textes keinen Abbruch tun.
Es geht um Kester und um die Frage nach Adoleszenz und Selbstfindung. Während die Klassenkamerad*innen am Strand bei steigender Alkoholisierung über ihre ernüchternd konventionellen Zukunftspläne sinnieren, wird in drei sich überlagernden Episoden erzählt, was Kester in Hamburg erlebt, welche Begegnungen er hat und wie er seine Eskalation beim Abfeiern im Bunker realisiert. Dabei kreisen seine Gedanken um Blanka:

Uns allen fehlt es an Liebe. Ja, aber um es gleich zu sagen: Das ist es nicht.

Die Begegnungen mit der Soldatin Kim, dem Paradiesvogel Lenny/Lena, der gefeuerten CEO Christina und immer wieder mit seinem Schutzengel Bruno ergeben diverse Möglichkeiten, seinem Leben ein Ende zu setzen, führen aber auch zu Klarheit darüber, was es mit Kester und Blanka auf sich hat. Dass sich nichts finden lässt, wofür es sich zu sterben lohnte, ist die Erkenntnis kurz vor dem Ende. Der Showdown ist gleichzeitig ein Show up, bei dem Blanka auftaucht und einiges klar wird.

Im Werkstattgespräch mit Heidi Lexe werden viele Fragen zu Bauart und Lesarten des Textes besprochen (mehr dazu in der >>> Kröte des Monats im April). Jede Episode ist doppelt so lang wie die vorherige und mit einer Begegnung verknüpft. Die Menschen, die Kester in Hamburg, der zweiten Hauptfigur der Geschichte, trifft, sind nicht nur durchwegs Erwachsene, sondern sie werden auch immer älter. Gespräche sind Mittel zur Erkenntnis, meint Nils Mohl, aber Erfahrungen lassen sich nur bedingt weitergeben: „Man kann der nächsten Generation das Erleben nicht abnehmen.“


Wer die Rolle des Engels übernimmt, bleibt auch eine offene Frage. Überhaupt ist die Frage nach Engeln eine ebenso aus der Zeit gefallene wie die nach Erlösung. Wie schon die Motti Glaube-Hoffnung-Liebe in der Stadtrandtrilogie nahelegen, handelt Nils Mohl derlei Fragen gekonnt religionsfrei ab.
Eine gute Geschichte lässt viele Lesarten zu. Folgerichtig gibt es dem Autor zufolge nicht die eine richtige Lesart, nur die herausfordernde Genrebezeichnung Antijugendroman. Die produktionsästhetischen Regeln des Jugendromans verlangen eine jugendliche Hauptperson und ein happy end. Dass jugendliche Leser*innen sich genau dafür am meisten interessieren sollen, ist nicht letztgültig bewiesen, dass andererseits Doppeladressierung nicht nur im Bilderbuch wirkmächtig ist, dagegen schon.

Die für Kester schwer nachvollziehbare Qualität der Wiederholung ist in der STUBE durchwegs bekannt, weshalb Buchpräsentation und Sommerfest nur dahingehend eskalieren, als das ultimative Erlebnis ein vorläufiges ist. Die Erinnerung daran schmeckt jetzt schon gut.

 

Ein Bericht von Alexandra Holmes

Diese Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Rotfuchs-Verlag statt.

Nach einem Sommerfest, bei dem gelacht, gelauscht und alles farblich auf das Buchcover abgestimmt wurde, wünscht das STUBE-Team einen schönen Sommer!




 

 

 

 

 

 


STUBE Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur | Stephansplatz 3/II/11 | A-1010 Wien | T.: +43 1 51552-3784 | stube@stube.at oder fernkurs@stube.at