Religiöses Buch im Dezember 2024
Katholisches Bibelwerk 2024.
253 S.
Georg Langenhorst und Tobias Krejtschi: Die Bibel für Neugierige
„Die beste Geschichte aller Zeiten“ heißt die Kinderbibel, mit dem Georg Langenhost und Tobias Krejtschi 2019 bei einem STUBE-Freitag kurz vor Weihnachten unter dem Thema >>> Gott erzählen zu Gast waren. Das Nachfolgeprojekt ist vor kurzem erschienen und es trifft sich hervorragend, es knapp fünf Jahre später zu unserem Religiösen Buch des Monats zu küren.
Liebe Leserin, lieber Leser,
Sie interessieren sich für die Bibel? – Gut so!
Wie wissen nur wenig oder fast gar nichts über die Bibel? – Das wird sich ändern.
Sie kennen schon einige oder sogar viele biblische Geschichten, wollen Ihr Wissen aber vertiefen, ordnen, besser verstehen? – Auch dann Sie hier genau richtig.
Denn Sie halten eine Einsteigerbibel in Händen. Ein Buch, das Ihnen den Zugang zur Bibel vereinfachen will.
So heißt es in der Hinführung, die der renommierte Religionspädagoge Georg Langenhorst der „Bibel für Neugierige“ voranstellt und womit bereits auf die Expertise des Autors verwiesen wird, die im Laufe dieser Bibel immer wieder aufblitzen wird.
Insgesamt finden hier 73 Bücher der Bibel zueinander, die klug ausgewählt wurden und die Textvielfalt von erzählenden Passagen bis hin zu Psalmen und Klageliedern abbilden. Bei der Auswahl wird die Qual der Wahl ebenso thematisiert wie die Entstehungsgeschichte der Texte, deren Bedeutungsebenen, Übersetzungstraditionen und historische Einordnung. Damit geht auch eine Sensibilisierung für unterschiedlicher Schwerpunktsetzungen einher. Bei der textlichen Adaption einer Bibel stellt sich natürlich immer die Frage, für welche Übersetzung man sich entscheidet. Die Bibel in gerechter Sprache etwa wählt eine andere Schwerpunktsetzung als die Einheitsübersetzung. Für letztere hat sich der Autor dieser Einsteigerbibel entschieden, verweist aber darauf, dass alle Übersetzungen immer nur eine Deutung des Ursprungstexts sein können.
Waren es in „Die beste Geschichte aller Zeiten“ Apostel Thomas und Maria Magdalena, die das Geschriebene für ein jüngeres Lesepublikum eingeordnet und verortet haben, ist es nun Georg Langenhorst selbst, der den zum Teil nacherzählten Büchern der Bibel erläuternde Passagen in anderer Schriftart an die Seite stellt und so eine erste Annäherung für junge Erwachsene ermöglicht. Dabei ist Langenhorst besonders wichtig: Der Grundton der Bibel soll erhalten bleiben und dabei eine Zugänglichkeit zu den historischen Texten ermöglichen. Ein Balanceakt, der hervorragend gelingt, wenn die wesentlichen Bücher aus dem Alten (Ersten) Testament neben besonderen poetischen Formen wie den Psalmen oder Klageliedern und Schlüsselszenen aus dem Leben Jesu aus dem Neuen Testament stehen.
Eine Schlüsselfunktion für die Verortung im Heute nehmen dabei einmal mehr die Illustrationen des vielpreisten Künstlers Tobias Krejtschi ein. Die Bilder, die einige womöglich bereits aus „Die beste Geschichte aller Zeiten“ kennen, finden hier erneut Einzug. Krejtschi nutzt für seine flächigen Illustrationen bekannte assoziative Bilder aus der Bibel und kombiniert sie mit je einem zeitgenössischen Element. So hat der barmherzige Samariter etwa einen modernen Erste-Hilfe-Koffer bei sich, um den Verletzten zu verarzten.
Die Bilder machen neugierig, verweisen auf die Kernbotschaft eines Texts und schaffen gemeinsam mit den einordnenden und erläuternden Passagen von Georg Langenhorst ein Kompendium, das eine (erste) Begegnung mit der Bibel ästhetisch und ansprechend, aber auch theologisch fundiert ermöglicht.
Alexandra Hofer
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