Swing: Fernkurs-Abschluss und STUBE-Freitag
Zu Gast: Peter Schössow
Schon beim letzten STUBE-Freitag wurden ein paar Krönchen für den krönenden Abschluss des 8. Jahrgangs des Fernkurs für Kinder- und Jugendliteratur der STUBE in Form der überreichten Zertifikate aufgesetzt. Nun, am Ende des Kurses und nach den Fernkursprüfungen strahlten noch ein paar Absolvent*innen mehr in den letzten STUBE-Freitag dieses Arbeitsjahres, der wieder einmal ein STUBE-Samstag war und durch den Besuch von Peter Schössow zusätzlich gekrönt wurde.
Nach einem gemeinsamen Fototermin mit den Teilnehmer*innen wurden gemäß des Mottos „Aus der Reihe tanzen …“ auch die Zertifikate dezentral verliehen. Die STUBE durfte dafür den Innenhof der Tyrolia Buchhandlung nutzen, um im lauschigen Ambiente zwischen Domkonzertkartenverkaufsstand und Weinranken die Absolvent*innen gebührend zu feiern – inklusive dem, für die STUBE schon fast charakteristischen Sekt aus dem Fläschchenen.
Die Herausgeberinnen des Fernkurses überreichen feierlich rund 50 Zertifikate
Für den Abend wechselte man dann in den inzwischen nicht mehr unbekannten Stephanisaal: Heidi Lexe schickte dem Werkstattgespräch mit Peter Schössow, der zum ersten Mal in der STUBE zu Gast war, voraus, dass er sich anstelle der Laufbahn als höherer Beamter doch der Hochschule für Gestaltung in Hamburg zuwandte. Von da an war er nicht nur dabei, sondern immer mitten drin und ist nebenbei auch noch mit der Frau verheiratet, die „Harry Potter“ nach Deutschland holte.
Peter Schössow erklärt Schritt für Schritt, wie er seinen Bilderbuchraum entwirft und ausgestaltet.
Im Werkstattgespräch ging es dann zunächst um seine Arbeit an Coverillustrationen von so namhaften Politmagazinen wie „Stern“ und „Spiegel“. In Erinnerung geblieben sind vor allem die Covers zu den gefälschten Hitler-Tagebüchern, zum Klimagipfel oder der gerupfte deutsche Bundesadler. Dabei war der Zeitdruck in diesem Metier enorm: Die Entscheidung für einen Titel fiel am Dienstag und bis Freitag musste das Cover fertig sein. Enorm stressig, dafür gut bezahlt.
Bald wandte er sich dem weit weniger lukrativen Kinder- und Jugendbuch zu, wo Cover und Illustration wie bei der Aufmacher-Illustration im Journalismus in den Text hineinziehen sollen.
Am Beispiel von „Der arme Peter" erzählte er, wie er seinen eigenen Stil entwickelte und was es technisch bedeutete, auf den Computer umzusteigen. Jede einzelne Illustration besteht aus unzähligen Ebenen für Strich, Farbe, Schlagschatten usw., wodurch beispielsweise Hintergründe leichter ausgetauscht und Farben gewechselt werden können. Die zugrundeliegende Logistik, um dabei nicht den Überblick zu verlieren, ist denkbar aufwändig.
In „Der arme Peter" stellt Peter Schössow Heinrich Heines Gedicht auf die Bühne, indem er es von Kindern darstellen lässt. Dazu erzählt er nicht nur die Geschichte des armen Peter, sondern auch die Geschichten sämtlicher Darsteller*innen, Zuschauer*innen, ja sogar der allgegenwärtigen Theaterkatze und des Bären, der aus dem früheren Buch „Alfred der Bär und Samuel der Hund steigen aus dem Pappkarton" stammt. Die Entwicklung der Figuren nahm ein gutes Jahr in Anspruch.
Peter Schössow interessiert sich zwar für neue technische Entwicklungen vor allem im digitalen Zeichnen, aber von Social Media lässt er sich nicht die Zeit klauen. Nö. Da tauscht er sich lieber mit Kolleg*innen aus und widmet sich in der Pension auch wieder analogen Techniken, denn ein paar Farben und Pinsel hat er ja noch.
Mit neuen, signierten Büchern im Gepäck wird ein schwungvolles Arbeitsjahr in den Sommer verabschiedet.
Bericht von Alexandra Holmes
Uns bleibt nur noch zu sagen: Nach dem Fernkurs ist vor dem Aufbaukurs! Die ersten >>> Anmeldungen trudeln bereits ein ...
Alle zentralen Informationen zum Aufbaukurs Kinder- und Jugendliteratur 2022-2023 sind >>> hier versammelt.