STUBE-Freitag: Mehrsprachigkeit
Zu Gast: PAPPERLAPAPP und Lili Richter
iWas kann es wohl bedeuten, wenn „Papperlapapp“ beim STUBE-Freitag zu Besuch ist? Bricht das große Plappern aus, also das unablässige Reden von mitunter belanglosem Unsinn aus purer Freude am Sprechen? Oder mutiert der Seminarraum zur ruhebedürftigen Chorprobe, in der – ach papperlapapp – einfach alles abgetan und allem Einhalt geboten wird?
Nichts von alledem! Schluss mit dem Einleitungsgeplapper!
Karin Hirschberger, Gründerin, Verlegerin und Chefredakteurin erzählt, wie es zur multilingualen Bilderbuchzeitschrift PAPPERLAPAPP kam: Dass Lesekompetenz ein elementarer Schlüssel zur Welt ist und dass sie so früh wie möglich etabliert und gefördert werden sollte, ist eine allgemein anerkannte wissenschaftliche Erkenntnis, die für alle Kinder gilt. Darüber hinaus weiß man heute, dass Kinder mit Migrationshintergrund die Bildungssprache Deutsch umso besser erlernen, je sicherer sie mit ihrer Erstsprache umgehen können. So entstand die Idee zu einer zweisprachigen Bilderbuchzeitschrift für Kinder ab fünf Jahren, die in mittlerweile elf Sprachkombinationen (immer Deutsch und eine im deutschsprachigen Raum stark vertretene Migrationssprache) dreimal jährlich erscheint. Damit aber nicht genug! PAPPERLAPAPP lebt einen hohen Qualitätsanspruch hinsichtlich der Zusammenarbeit mit anerkannten deutschsprachigen Autor*innen und internationalen Illustrator*innen. Gleichzeit arbeitet die Redaktion von Anfang an mit einem Beirat zusammen, in dem auch die STUBE durch Kathrin Wexberg vertreten ist, und der vor allem auf literarische Qualität, Altersgemäßheit und politische Korrektheit achtet.
Art Direktorin Katrin Smejkal erläutert das Konzept hinter PAPPERLAPAPP und Illustratorin Lili Richter gibt Einblick in ihre Arbeit anhand der Ausgabe Nummer 19 zum Thema Elektrizität: Es gibt immer zwei Hauptgeschichten zum Thema des Heftes, ein philosophisches Gedankenspiel, den Comic „Oli + Grant“, ein Wimmelbild und eine Mitmachseite. Die letzte Seite richtet sich an die Vorleser*innen, und zusätzlich gibt es ein Handout für Pädagog*innen, das die Arbeit mit der Zeitschrift unterstützt, denn PAPPERLAPAPP versteht sich auch als Nahtstellenprojekt zwischen Kindergarten und Volksschule. Katrin Smejkal beschreibt den Beginn der Arbeit an einem neuen Heft mit der Wahl des Themas und der Suche nach der perfekten Autor*innen-Illustrator*innen-Kombination. Lili Richter erläutert die Vor- und Nachteile beim analogen und digitalen Zeichnen und erzählt von den Unterschieden zwischen künstlerisch-literarischer Arbeit und Illustration als Dienstleistung. Beides hat auf ihrem Arbeitstisch Platz und die Suche nach der passenden Bildsprache für das jeweilige Projekt macht ihr großen Spaß.
So setzt PAPPERLAPAPP seit dem ersten Heft im Februar 2016 wesentliche Impulse im Bereich der frühen Lese- und Sprachförderung im deutschsprachigen Raum und überzeugt nicht zuletzt durch die hohe Qualität der Texte und Illustrationen. In Wien erhalten alle Kindergärten ihre passenden Sprachausgaben. Schulen, Bibliotheken und Privatpersonen können PAPPERLAPAPP über die Website https://papperlapapp.co.at beziehen.
An dieser Erfolgsgeschichte hat die STUBE ihren Anteil. Somit war es nicht nur höchste Zeit für eine gemeinsame Veranstaltung, sondern auch dafür, das alles zu feiern!
Ein Bericht von Alexandra Holmes