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Thema: Bücher, die in jede Arztpraxis gehören

Das Projekt Buchstart des Österreichischen Bibliothekswerk wird unglaubliche 10 Jahre! Zu diesen Feierlichkeiten werden Bücher ins Zentrum gerückt, die helfen, heilen und stärken. Doktorin Maus stellt dazu Leserezepte aus.

Die STUBE stellt diesen Leserezepten Bücher an die Seite, die in jedem Wartezimmer diverser Arztpraxen zu finden sein sollten, um die körperliche Heilung mit literarischem Wohlbefinden zu unterstützen.


Kinderarzt | Kinderärztin

Reinhard Ehgartner / Helga Bansch: Das kleine Farben-Einmaleins

Was im Wartezimmer einer Kinderärztin natürlich nicht fehlen darf, ist ein stabiles, abwischbares Papp-Bilderbuch für die Allerjüngsten. Wie gut, dass „Das kleine Farben-Einmaleins”, einst als allererstes Buchstart-Bilderbuch erschienen, nun in diesem Format lieferbar ist! Reinhard Ehgartners gereimter Text voller Witz und Verspieltheit setzt auf einige der bewährten Grund-Themen für die ersten Literaturbegegnungen (Farben, Tiere, Zahlen), Helga Banschs Bilder bieten unglaublich viel zu entdecken: Hängt da etwa eine Buchstart-Leselatte an der Wand des Kinderzimmers? (Auch diese macht sich übrigens gut im Wartezimmer!) In welchem Buch schmökert Mio Maus gerade? Wer ganz genau hinschaut, entdeckt auch die unterschiedlichen Techniken, mit denen die Illustratorin arbeitet: Während die Federn der Hühner mit Kartoffeldruck gearbeitet sind, wurden die Flamingos in Aquarell und Spritztechnik gestaltet. Ebenfalls sehr empfehlenswert fürs Wartezimmer sind die beiden mehrsprachigen Ausgaben: Dabei wurde bewusst auf eine literarische statt einer wortwörtlichen Übersetzung geachtet. So stehen die Texte mit ihrem jeweils eigenen literarischen Wert gleichberechtigt nebeneinander, machen aber auch Lust, nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten im Erzählten zu suchen. 
Tyrolia 2021.
16 S. 


Kathrin Schärer: Da sein: was fühlst du? 

Im Wartezimmer werden unterschiedliche Gefühle durchlebt. Eine wichtige Voraussetzung, gut mit diesen umgehen zu können, ist sie wahrnehmen und benennen zu können. Dabei kann dieses entzückende Bilderbuch helfen, das schon für ganz junge Kinder geeignet ist, aber auch Älteren viel Spaß machen wird. Die Schweizer Künstlerin Kathrin Schärer setzt wieder einmal auf tierische Figuren, die sie mit ihrem unnachahmlichen Talent für ausdrucksstarke Mimik umsetzt. Pro Doppelseite werden ein oder mehrere Tiere in einer konkreten Situation gezeigt, der wiederum mit schlichten zwei Wörtern ein Gefühl zugeordnet wird. Der Zusammenhang zwischen dem Geschehenen und dem Gefühl ist dabei manchmal ganz offensichtlich (Wer kennt es nicht, vor der Auswahl an der Eistheke unentschlossen zu sein?), dann wieder bleibt er offen (Warum ist wohl der kleine Hase so wütend?). Dadurch werden klug Gesprächsanlässe geschaffen, um entweder eigene ähnliche Erfahrungen einzubringen oder mehr auf der Ebene des Bilderbuchs zu bleiben. So wird Seite für Seite von unangenehmen und angenehmen Gefühlen erzählt, um dann schließlich vom „krank sein" über das „in einer anderen Welt sein" (mit einem Buch natürlich) zum ganz Grundlegenden zu kommen: „sein".
Hanser 2021. 
64 S.

 

Hausarzt | Hausärztin

Marc van Ranst / Geert Bouckaert: Monster-Mikroben. Alles über nützliche Bakterien und fiese Viren

Von A wie Aerosol bis Z wie AstraZeneca – die Pandemie hat unser virologisches und epidemiologisches Wissen nachhaltig verändert. Aber wie war das nochmal mit den Basics? Was ist der Unterschied zwischen Bakterien und Mikroben? Wie sehen sie eigentlich aus und wo kommen sie vor? Diese Fragen klären hier zwei versierte Fachleute und bereiten komplexe Sachverhalte für Kinder ab dem jüngeren Volksschulalter auf. Sprachlich setzen sie dabei auf anschauliche Vergleiche: Wenn man sich die Erdgeschichte als einzigen Tag vorstellt, sind die Mikroben um fünf Uhr morgens entstanden, die Dinosaurier um zehn Uhr abends und die ersten Menschen erst ganz kurz vor Mitternacht. Diesen gut nachvollziehbaren Sprachbildern entsprechen die Illustrationen von Sebastian van Doninck, in denen die eigentlich mikroskopisch kleinen Wesen mit witzigen Kulleraugen und expressiven Gesichtsausdrücken dargestellt werden. Besonders erfreulich: Das ganze Buch ist konsequent mit Sternchen gegendert. Um selbst zu überprüfen, was von dem umfangreich vermittelten Wissen hängen geblieben ist, gibt es am Ende jedes der vier Hauptkapitel einen Wissenstest. Das fünfte Kapitel schließlich steht ganz im Zeichen des selber Tuns: Bei Mitmachexperimenten, bei denen Joghurt selber gemacht oder der Nutzen der Apfelschale erkundet wird.
Aus d. Niederländ. v. Stefanie Ochel.
Mit Illustrationen von Sebastian van Doninck.
Hanser 2020.
72 S. 

 

Barbara Gelberg (Hrsg.): Von Drachen und Mäusen. Die schönsten Vorlesegeschichten mit Bildern von Axel Scheffler

Im Wartezimmer der Hausärztin sitzen Menschen unterschiedlicher Altersstufen – praktisch, dass diese von Verlegerin Barbara Gelberg verantwortete Zusammenstellung von Vorlesegeschichten auch für eine breite Altersstufe von etwa 5 bis etwa 10 Jahren konzipiert ist. Axel Scheffler, dessen ansprechende Illustrationen wohl vielen aus seinem „Klassiker”, dem „Grüffelo” bekannt vorkommen werden, hat die 29 Geschichten und Märchen illustriert. Seine Illustrationen fließen teils dezent in den Text ein, dann wieder hinterlassen sie mit einer ganzseitigen Gestaltung mehr Eindruck. Unter den großteils sehr bekannten Autor*innen finden sich Namen aus dem deutschsprachigen Bereich, wie z. B. die Brüder Grimm, Christine Nöstlinger oder Michael Ende, aber auch internationale Größen wie Thomas Tidholm, Daniil Charms oder E. E. Cummings. Die Textauswahl setzt nicht nur auf klassische, bekannte Texte, sondern vielmehr eine bunte Mischung aus verschiedenen Epochen. Dadurch wird gezeigt, dass auch ältere Texte durchaus Reiz und Aktualität besitzen, ebenso wie neuere Texte sich problemlos in die Liga der Klassiker einreihen können. Letztendlich handelt es sich um ein zeitloses Projekt, das die Geschichten und das Vorlesen in den Mittelpunkt stellt – und damit wunderbar geeignet ist, sich die vielleicht mühsame Wartezeit etwas angenehmer zu gestalten. 
Beltz & Gelberg 2008.
240 S.

 

Krankenhaus

Lena Raubaum: Qualle im Krankenhaus 

Max Kallinger, von allen liebevoll „Qualle“ genannt, fasst ausgerechnet drei Tage vor dem langersehnten Urlaub die Diagnose „Lungenentzündung“ aus – erstellt von Frau Doktor Korn, „die beste Ärztin meiner Welt.“ Statt in den Urlaub, geht es also für Qualle ins Krankenhaus, wo er und die Lesenden nicht nur eine Menge über die eigene und andere Krankheit(en), sondern ganz allgemein wie Untersuchungen funktionieren und was zum Krankenhausalltag dazugehört, lernen. Dabei kann der/die Lesende selbst entscheiden, ob sie beispielsweise den Hergang einer Spritzeninjektion miterleben möchte oder lieber ein paar Absätze überspringt. Seine glasklaren Überlegungen arbeitet Qualle am liebsten in Form von Listen ab. Neben nummerierten Aufzählungen besticht der Roman aber auch durch Leser*innenansprache und vor allem durch die unmittelbare, an Mündlichkeit erinnernde Form, die dank vieler Dialoge sehr dynamisch wirkt und in den Illustrationen eine wunderbare Entsprechung findet. Eine interkulturelle Komponente erhält der Text durch Qualles Zimmerkollegen, der Tätowierer werden will und den Protagonisten kurzerhand in ein lebendiges Kunstwerk verwandelt.
Selbstverständlich gesetzte Fußnoten und ein gewitztes Glossar zu Begriffen der einheimischen Sprachvarietät machen diesen österreichischen Krankenhausroman so besonders.
Obelisk 2018.
80 S. 


Peter Schössow: Wo ist Oma? Zu Besuch im Krankenhaus

Was tut man, wenn die Babysitterin vor dem Krankenhaus zu telefonieren beginnt? Man rennt los und sucht auf eigene Faust nach Oma. Bei Peter Schössow wird dieses Vorhaben für Henry zur Odyssee durch die Omega-Klink: endlose Gänge, unterschiedlichste Stationen vom Prenatalzentrum, über diverse Pausenräume bis hin zur Chirurgie. Henry sieht vieles, findet vieles, nur seine Oma nicht. Gespickt mit Anspielungen auf Weltliteratur und Popkultur begegnet der Junge einem alten Mann, der sich um seine Freunde Wladimir und Estragon sorgt – sie werden sicher auf ihn warten. Oma hat er nicht gesehen, ebenso wenig wie „Der Dritte Mann“ in Mister Limes Zimmer. Auch im Diagnoseraum, wo sich „Doctor Who“- und „Dr. House“-Schriftzüge an den Wänden reihen, ist die alte Dame nicht, dafür lernen die Betrachter*innen, wie das menschliche Verdauungssystem aussieht … Um den Handlungsraum Krankenhaus auszugestalten, nutzt Peter Schössow in gewohnt gedeckten Farben jede Kunst der Illustration: Pluriszenische Doppelseiten gesellen sich zu monoszenischen Einzelbildern, wenn die unterschiedlichen ausgestalteten Figuren vor die akkuraten Linien des Krankenhaushintergrundes gestellt und die räumlichen Ausmaße durch gefinkeltes Herauszoomen dargestellt werden. Nach einer langen, immer sehr detailliert gezeichneten Reise findet Henry endlich seine Großmutter wieder und kann aufatmen.
Hanser 2016.
64 S.



Notfallambulanz

Anna Woltz: Gips oder Wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte

Felicia, genannt Fitz, hat einen Gips, obwohl sie gar nicht verletzt ist, und ihre kleine Schwester Bente hat kurzzeitig nur neun Fingerkuppen. Nach einem winterlichen Fahrradunfall mit Papa muss die Familie in die Notfallambulanz und Fitz darf nur mit, weil sie über ihrem Gesicht, das sie mit Permanentmarker mit einem angriffslustigen Kommentar über die erst kürzliche Scheidung ihrer Eltern bemalt hat, eine geborgte Tigermaske trägt. In diesem Aufzug begibt sie sich, während ihre Schwester medizinisch versorgt wird, auf einen Streifzug durch das Krankenhaus, um mit ihrem Kummer und ihrer Enttäuschung, mit ihrer Ratlosigkeit und Wut über die familiäre Situation für sich zu sein. Im Verlauf dieses einen erzählten Tages skizziert die niederländische Autorin, die für „Gips“ mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis der Deutschen Bischofskonferenz ausgezeichnet wurde, eine liebenswürdige, durch und durch pessimistische Figur, die durch neue Freund*innen und den ersten Schnee mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus umgepolt werden kann. Sie selbst und die charismatischen Nebenfiguren zeigen, dass eine Notfallambulanz nicht nur ein Ort des Schreckens und des Schmerzens sein muss …
Aus dem Niederl. v. Andrea Kluitmann.
Carlsen 2019.
176 S.


Théo Guignard: Labyrinthe

Manchmal kommen einem die Wege im Krankenhaus wie ein Labyrinth vor. Voller Labyrinthe ist auch das Bilderbuch von Théo Guignard. Beim ersten Aufschlagen des Buches geht es wahrscheinlich noch gar nicht darum, den Weg durch die kleinteilig, verwinkelten Labyrinthe zu finden. Die witzige Idee des Buches, die unterschiedlichen Fantasiewelten und der sich ins Aberwitzige steigernde Schwierigkeitsgrad regen dazu an, es erst einmal ganz durchzublättern. Das Konzept ist nicht neu: Neben Kreuzworträtsel und Sudoku darf das Bleistiftlabyrinth in der beliebten „Rätselrevue“ nicht fehlen. Innovativ ist jedoch die Verbindung mit der ästhetischen Gestaltung, die an den Clip-Art-Stil der 1990er-Jahre erinnert und die dieses Buch aus den Niederungen der trivialen Ratespaßecke in den Bereich der avantgardistischen Illustrationskunst hebt. Und so geht es auf kunstvolle Weise von einer römischen Palastanlage in eine bunte Mikrobenwelt oder auch an einen maßlos überfüllten Adriastrand. Das ständige Spiel mit der Perspektive lädt zu immer neuen Betrachtungsweisen ein. Einmal den Weg in die Notfallambulanz überwunden, lässt sich die Wartezeit mit dem Suchen der Wege durch Guignards Labyrinthe gut überbrücken.
Jungbrunnen 2017.
40 S.

 

Augenarzt | Augenärztin

Thé Tjong-Khing: Die Torte ist weg!

Die Untersuchung beim Augenarzt hat einen Vorteil: Das Blut wird dabei nicht an- oder abgezapft; man muss also nicht nüchtern sein. Man darf Milch/Saft/Kakao trinken. Dazu ein Stück Torte? Aber haaaalt – zwei schwarzgraue Mäusegesell*innen haben die Torte gemopst. Ihnen nach!, kann es da nur heißen und schon stürmt das Figureninventar des wortlosen Bilderbuches los. Der Blick mag dabei vorerst nur auf die Torte und die Tortendiebe gerichtet sein. Doch parallel dazu entspinnen sich zahlreiche Geschichten. Mit jeder Doppelseite rückt man im entfalteten Panorama ein Stück weiter nach Osten und immer mehr Figuren schälen sich aus dem Dickicht der Szenerie. Jede von ihnen ist in ihre eigene Verfolgungs-, und/oder Suchgeschichte verwickelt und es bedarf des mehrfachen, lustvollen Vor- und Zurückblätterns, um alle Situationen und deren Ursache zu entschlüsseln. Letztlich aber schafft es sogar die langsame Schildkröte zurück ins Bild und trägt tapfer ein verlorenes Entlein auf ihrem Rücken. Man hat es wohl irgendwo vergessen – aber wo? Und schon ist man wieder am Schauen und Suchen … Wenn wirklich alle, alle, alle Details erblickt wurden (und sich die Netzhaut vom gleißend hellen Diagnoselicht erholt hat) warten noch andere Torten, die gestohlen wurden: Eine Geburtstagstorte oder eine Torte, die mit Kunst serviert wird.
Moritz 2006.
32 S.

Martina Fuchs / Nini Spagl: Schau!

Herr Soundso ist davon überzeugt, dass man nur mit den Augen gut sieht.
Nele aber sieht mit allen Sinnen. Sie nimmt die Welt auf kreative Weise wahr.
Werden die beiden einander gegenübergestellt, entsteht ein Bilderbuch über Wortbedeutungen und damit verbundene Assoziationen. Nachvollziehbar wird dieses Miteinander des Sehens und Vorstellens mit der Hilfe von scherenschnittartigen Aufklappbildern. Durch sie werden Baustämme zu knorrigen Kobolden, die freche Grimassen schneiden und flackernde Flammen zu lebhaften Tänzerinnen. Denn Nele ist blind und „Schau!“ ein Bilderbuch, das versucht, diese Art der Weltwahrnehmung zu vermitteln
Gleichzeitig ist „Schau!“ aber auch eine Einladung an alle, hinter die Augenscheinlichkeit der Dinge zu sehen. Hier ist die Wiese eine übermütige Fee, der Schatten ein Zauberer mit kühlem Umhang, die Sonne eine strahlende Königin. Jede Doppelseite ist in jeweils einer Farbe und ihren Abstufungen gestaltet und widmet sich einem Aspekt der Natur. Klappt man Herr Soundsos nüchterne Erklärungen zur Seite, findet sich darunter die Visualisierung von Neles (mythologischer) Interpretation und damit eine weitere Bedeutungsebene. Dabei geht es weniger um die Unterscheidung zwischen sehend und blind, als vielmehr um die Frage: Was ist eigentlich wirklich?
Tyrolia 2017.
52 S.

 


Ohrenarzt | Ohrenärztin

Anna Czerwinska-Rydel / Marta Ignerska: Die Ton-Angeber 

Die Oboe begann. Dieses musikalische Streitgespräch setzt ein mit jenem spannungsgeladenen Moment vor jedem Konzert, wenn alle Instrumente des Orchesters zum schaurig-schönen Vielklang ansetzen, um sich aufeinander einzustimmen. Dieser notwendige, aber auch rituelle Prozess wird in dem vorliegenden Sachbilderbuch genutzt, um die einzelnen Instrumente des Orchesters nacheinander personalisiert vorzustellen und dabei eine Fülle an musikwissenschaftlichen Informationen zu vermitteln. Ihrem Kammerton a folgen Geigen, Holzblasinstrumente, Fagott, Trompete, Horn, Posaune, Pauken, Bratschen, Celli und Kontrabässe – jedem ist eine Doppelseite gewidmet: In Weiß- oder Schwarzraum visualisieren poppige Neonfarben den entsprechenden Ton; die jeweiligen Musiker*innen scheinen Picassos Bildwelten entlehnt. So dehnen sich die Paukenschläge „Freude bringen wir am besten zum Ausdruck) in Pink-Orange in den Bildraum aus, während sich die Geigentöne (sie waren ein wenig verstört) als zitternde dünne Linien kreuz und quer über die Seite bahnen. Mit der narrativen (Selbst-)Beschreibung der jeweiligen Instrumente, den expressiven Illustrationen ihres Klangs und dem finalen Zusammenspiel des Orchesters vor dem Dirigenten steht dieses kunstvolle Musikbilderbuch für Synästhesie vom Feinsten!
Aus dem Poln. v. Olaf Kühl. 
mixtvision 2013. 
44 S.


Michal Libera / Michal Mendyk: Wie das klingt! Töne aus aller Welt 

Nicht nur Töne aus aller Welt, sondern auch aus allen möglichen (wahrscheinlichen und unwahrscheinlichen) Klangkörpern versammeln Michal Libera und Michal Mendyk in diesem grellen, quadratischen Büchlein. Wie wir über Musik, Klänge und das Hören nachdenken, wird darin auf spielerische Weise (trans-)formiert. Das schier endlose Spektrum an lauten und leisen Tönen, informativen Details und spannenden Musiker*innen, ausgefallenen Techniken und einzigartigen Kompositionen weckt wohl die Neugierde eines/einer jeden Betrachter*in. Deren Faszination für das ständig schwingende Material wird entlang des assoziativen Bogens von Alltagsgeräuschen wie dem Hupen der Autos oder dem Zwitschern der Vögel, über Instrumentaltöne und die menschliche Stimme, bis hin zur ganzen Welt als Hör-Raum immer größer. Vervollständigt werden die launigen Texte durch die Illustrationen des bewährten Künstler*innenduos Aleksandra Mizielinska und Daniel Mizielinski. Mit bunt leuchtenden Farben und munterem Strich erzeugen sie jenen peppigen Look, der das Buch besonders auszeichnet. Während der Lektüre lohnt auch ein Blick auf die eigens gestaltete Website www.wiedasklingt.de, die viele der spannenden im Buch beschriebenen Aufnahmen, wie die älteste erhaltene Phonograph-Aufnahme von Thomas Edison oder die Klänge der von Bill Fontana 1987 installierten Satelliten-Ohrbrücke zwischen Köln und San Francisco, zum Nachhören bereitstellt.
Aus dem Poln. v. Thomas Weiler. 
Ill. v. Aleksandra und Daniel Mizielinscy. 
Moritz 2019.
219 S.

 

Zahnarzt | Zahnärztin


Martina Fuchs / Agnes Ofner: Klarissa von und zu Karies

Klarissa kann Besuche bei Zahnärzt*innen gar nicht ausstehen. Ihr wäre es am liebsten, alle würden nur Zuckerhaltiges essen und keine Zahnbürsten verwenden. Klarissa von und zu Karies gehört zu den sogenannten Streptococcus mutans, den kugelförmigen Bakterien. Wie es zu Karies kommt, erklärt das Sachbilderbuch mit sehr anschaulichen Vergleichen. So sind etwa in unserem Mund so viele Bakterien, wie es Sterne in der Galaxie gibt, viele davon sind sehr nützlich für den menschlichen Körper. Nicht aber Klarissa: Ich hingegen denke gar nicht daran, etwas für euch zu tun. Vielmehr lasse ich mich von euch bedienen und bewirten. Einmal im Zahnschmelz festgesetzt, drängen die Bakterien immer weiter durch, bis es das Dentin (Zahnbein) erreicht. Dann fangen die Schmerzen an und ein Besuch in der Zahnarztpraxis wird notwendig.
Neben den humoristischen Erklärungen und Tipps aus der Perspektive von Klarissa Karies bietet das Buch viele Fakten zu Bakterien, Plaque oder der Entstehung der Zahnbürste. Die Illustrationen von Agnes Ofner vermitteln das Wissen auf verspielte Weise: einerseits mit den freundlich aussehenden Bakterien und andererseits mit sachlichen Grafiken. Das Vor- und Nachsatzpapier mit all den bunten Zahnbürsten zeigt, was auch der/die Zahnärzt*in bei jedem Besuch betont: Zähneputzen nicht vergessen!
Tyrolia 2019.
26 S.


Thomas Winkler: Luis und Lena – Die Zahnlücke des Grauens

Luis muss mit seiner Mutter umziehen, nachdem sie einen Job als Zahnarzthelferin bekommen hat. Seine oberste Priorität für den Schulwechsel: cool sein. Nach einem peinlichen Schulstart hilft schließlich etwas eigentlich Unerfreuliches, um zu den Coolen dazuzugehören: eine Zahnlücke. Wer hätte gedacht, dass ein ausgeschlagener Zahn beim Probetraining der Eishockeymannschaft dazu führt –  ohne den Sport zu können –, in das Team aufgenommen zu werden? Doch mit dem Ausfall des Schneidezahns kommt in der gleichen Nacht ein unerwartetes Problem: Eine kleine, dicke Fee im rosa Kleidchen und mit schokoverschmiertem Mund taucht auf. Die Zahnfee ist gar nicht glücklich darüber, dass der Zahn nicht am Nachtkasten, sondern im Trophäenschrank des Eishockeyteams liegt. In ihrer Not (weil sie dringend einen Zahn benötigt, um in der Hierarchie der Zahnfeen aufsteigen zu können, um endlich einen Namen zu bekommen) verfolgt die Zahnfee Luis mehrere Tage. Eine Zahnfee-Rettungsaktion wird mit der vermeintlich verrückten und unbeliebten Lena geplant: der Zahn soll aus dem Vereinshaus gestohlen werden. Die etwas schräge Storyline bietet zahlreiche Fakten zu Zahnfeen und ausreichend Unterhaltungswert, bis der eigene Name im Wartezimmer des Zahnarztes ausgerufen wird.
Mit Illustrationen v. Daniel Stieglitz.
cbj 2020.
208 S.

 

Orthopäde | Orthopädin

Anais Vaugelade: Ich bau mir einen großen Bruder. Wie funktioniert unser Körper

Am Beginn dieses großformatigen Sachbilderbuchs steht Susas kühner Wunsch, einen großen Bruder zu bauen, gefolgt von der Erkenntnis, dass dieses Vorhaben nicht so einfach zu bewerkstelligen ist. Und so fällt das bereits fertiggestellte Skelett einfach in sich zusammen. Denn: Auch Muskeln und Sehnen braucht der Mensch und noch vieles mehr. Die illustratorische Umsetzung lädt Seite für Seite zum Staunen und Suchen ein. Der weiße Raum wird rasch mit Material ausgestattet, da – statt eines*r Orthopäd*in – der plüschige Kinderzimmerbautrupp zur Hilfe eilt, allerlei Utensilien ankarrt und für eine wimmelbuchartige Szenerie sorgt. Aufgeräumt ist dagegen der darunterliegende Textraum, wo mit wenigen Zeilen Susas Vorhaben beschrieben wird. Abwechslungsreich und zugleich informativ sind aber vor allem die groß angelegten Sprechblasen der einzelnen Protagonist*innen, die in Dialog treten und mit Bild und Text für das Bauprojekt verantwortlich zeichnen. Am Ende steht fest, dass der Körper zwar biologisch erklärbar, aber zugleich ein faszinierendes Wunder ist.
Moritz 2017.
64 S.


Arie van't Riet / Jan Paul Schutten: Nette Skelette

Orthopäd*innen benötigen für ihre Arbeit Röntgenaufnahmen. Für sein Sachbuch, in dem vor allem die Gestaltung im Zentrum steht, arbeitet Arie van´t Riet ebenso mit einem Röntgengerät. Denn: Die Bilder in diesem Buch sind nicht gezeichnet, gemalt oder collagiert, sondern bestehen aus filigranen monochromen Röntgenaufnahmen von Skeletten, die am Computer punktuell nachkoloriert wurden. Im Gegensatz zu „Ich bau mir einen großen Bruder“ geht es darin jedoch nicht um das menschliche Skelett, sondern eröffnen die mit naturwissenschaftlicher Genauigkeit erstellten Bilder einen einzigartigen Blick ins Innere der Tiere und üben in ihrer einzigartigen Ästhetik eine ganz besondere Faszination aus. Der mit Wortwitz und spannenden Details gespickte Sachtext listet keine Hardfacts auf, sondern erzählt kurzweilige Geschichten, die Anekdoten gleichen, und enthält dennoch eine Fülle an aufschlussreichen Informationen. Dadurch eignet sich das Sachbuch perfekt, um ein paar dieser kurzen Texte während der Wartezeit zu lesen, oder sich gemeinsam die beeindruckenden Bilder anzusehen. Und bei der Faszination darüber ein bisschen die eigenen Knochen zu vergessen, mit deren Beschaffenheit sich der oder die Fachärztin*in gleich beschäftigt...
Aus dem Niederländ. v. Birgit Erdmann und Verena Kiefer. 
mixtvision 2020.
126 S.

 

Tierarzt | Tierärztin

Joachim Friedrich/ Minna McMaster: Lukas und das Geheimnis der sprechenden Tiere

Mit Tieren kommunizieren zu können, ist nicht immer von Vorteil. Zumal wenn man einen hypochondrischen Kater besitzt, der glaubt, jeden Tag eine andere lebensbedrohliche Krankheit zu haben und sich pausenlos beschwert, dass er auf den Mädchennamen Millicent getauft wurde. Lukas kann, wovon viele Menschen vielleicht träumen: Wenn er sein Hörgerät ausschaltet, schaltet er auf „Tierfunk” und kann die Wehwehchen der Patient*innen in der Tierarztpraxis seiner Mutter hören. Dieser zunächst nette Zeitvertreib entpuppt sich innerhalb der temporeichen Geschichte zu einer Gabe, die Katzenleben rettet: Bei der Tierrettungsaktion werden Lukas und Millicent von der kleinen Marie, die oft übersehen wird, und der nicht so kleinen, aber ängstlichen Dogge Horst unterstützt. Humorvoll verschmilzt eine Welt von sprechenden Tieren mit Elementen eines Kinderkrimis, der in „Lukas und die Meckerschweinchen“ (2018) eine Fortsetzung findet, in dem der Handlungsraum der kindlichen Figuren in den nahegelegenen Tiergarten ausgeweitet wird.  Zum teils sarkastischen Text gesellen sich Illustrationen, in denen vor allem die Gefühle in der Mimik der Figuren ihren Ausdruck finden und mitunter nicht nur Kinder schmunzeln lässt.
Ill. v. Astrid Henn.
Orell Füssli 2017.
175 S.


Karsten Brensing: Wie Tiere denken und fühlen

Wusstest du, dass Ameisen sich selbst im Spiegel erkennen und Delfine sich gegenseitig beim Namen rufen? Dass Ratten gerne gemeinsam lachen und männliche Orcas echte Muttersöhnchen sind, die noch mit 30 Jahren ihre Mutter brauchen? Das sind nur zwei der facettenreichen Fragen, denen in diesem Sachbuch nachgegangen wird. Der deutsche Meeresbiologe und Verhaltensforscher Karsten Brensing führt auf eine etwas andere Art in die Welt der Tiere ein: Mithilfe von unterschiedlichen Leitfragen arbeitet sich Brensing strukturiert, schlüssig und wohldosiert durch unterschiedlichen Schwerpunkte, wobei immer bei vertrautem Wissen der Leser*innen angesetzt wird. Grafisch setzt dieses Sachbuch auf das Mit- und Nebeneinander von realistischen Fotografien und den farbenfrohen tierischen Illustrationen von Nikolai Renger, wobei die glupschäugigen Tierchen jeweils den Inhalt des Textes konkretisieren. Ein brillentragender Salamander und ein violetter Oktopus sind jene zwei Figuren, die durch Infoboxen und Experimente führen und die Lesenden zum selbst aktiv werden einladen.
Loewe 2019.
176 S.

 


 

 


STUBE Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur | Stephansplatz 3/II/11 | A-1010 Wien | T.: +43 1 51552-3784 | stube@stube.at oder fernkurs@stube.at