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Lektorix des Monats Februar 2010

 

Shaun Tan: Die Fundsache
Aus dem Engl. v.
Eike Schönfeldt.
Carlsen 2009.

Viele Schichten

"Dieses Buch dient als Einführung für Studenten, die sich auf die ersten Prüfungen im Fach Heizgeräte und angewandte Thermo-" dieser Textausschnitt ist nur einer von vielen, die sich auf dem Innentitel dieses durch und durch ungewöhnlichen Bilderbuchs finden. Da gibt es auch noch Stempel, Landkarten, Temperaturkurven und andere Skurrilitäten – die einen kleinen Vorgeschmack geben auf die Geschichte, die von einem ebenso skurrilen Männchen mit länglichem Kopf erzählt wird. Eigentlich beschäftigt mit seiner Kornkorkensammlung (die auf Vor- und Nachsatzpapier prominent platziert wird), sieht er "das Ding" zum ersten Mal – ein riesiges rotes, ein wenig an eine überdimensionale Teekanne erinnerndes Wesen. Es ist allein – und so nimmt er das Wesen mit sich. Auf rätselhafte Weise kann er es zu einem Ort bringen, an dem es sich offensichtlich zu Hause fühlt, ein an die Bildwelten von Hieronymus Bosch oder Salvador Dalì erinnerndes Zauberreich, bevölkert von anderen seltsamen Wesen. "Tja, das war’s. Das war die Geschichte."
Ein namenloser Ich-Erzähler berichtet in mündlichem Erzählgestus eine Geschichte, die eigentlich keine ist, von einem Ding, von dem niemand weiß, was es ist. So ungewöhnlich wie die Handlung ist auch die formale Gestaltung: Seine surrealen Bilder setzt Shaun Tan auf unterschiedliche getönte Textcollagen, die die jeweilige Stimmung unterstreichen, der Text wiederum ist in Handschrift (für das Lettering zeichnet Dirk Rehm verantwortlich) auf kleine Ausschnitte aus liniertem Papier geschrieben. Das "Ding" selbst erhält viel Bildraum und wirkt durch sein leuchtendes Rot noch exotischer.
Der australische Künstler Shaun Tan war im vergangenen Jahr verdientermaßen mit zwei Werken für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert – mit diesem neuesten ins Deutsche übersetzten Werk, international bereits mehrfach preisgekrönt, beweist er einmal mehr seine Souveränität in unterschiedlichsten Genres: Ob in Kurzgeschichten wie in "Geschichten aus der Vorstadt des Universums", gänzlich textlos in der Graphic Novel "Ein neues Land" oder wie hier im Bilderbuch geht er, narrativ wie formal, bislang wenig beschrittene Wege. Dieser Vielschichtigkeit tragen auch die medialen Umsetzungen seiner Werke Rechnung: "Die Fundsache" wurde bereits im Theater multimedial inszeniert, eine Verfilmung soll im Mai 2010 erscheinen. Shaun Tans Bücher entziehen sich unmittelbarer Zugänglichkeit und werfen beim ersten Betrachten eine Vielzahl an Fragen auf – denen nachzugehen in weiteren Schritten umso lohnender ist.

Kathrin Wexberg

 

Buchtipp in DIE FURCHE 5/4. Februar 2010

 

Regula Venske:
Als Papa den Mond abschoss.
Ill. v. Karoline Kehr.
Tulipan 2009

Suche nach den Mondstücken

Über 40 Jahre ist es her, seit der Mensch auf dem Mond gelandet ist. Zeit, den Mond auch einmal auf die Erde zu holen – wenn auch diese „Mondlandung“ unter verkehrten Vorzeichen weit weniger planvoll erscheint als das Apolloprogramm: In der Silvesternacht möchte Lenas Papa mit seinen Raketen höher hinaus als alle anderen. Mama schilt ihn zwar einen alter Angeber, doch Papa zündet „die höchs – te Ra – ke – te al – ler Zeit – ten“! Pfeilgerade schießt sie hoch – und katapultiert die Vollmondscheibe vom Himmel.
Illustratorin Karoline Kehr setzt auf kontrastive Farbflächen, wenn der Mond im nächtlichen Feuerwerksgewühl wie ein Cracker bricht und in vier gezackten, leuchtenden Splittern einem verdutzten Vater entgegensinkt. Ob hier die Haftpflichtversicherung hilft? Während sich die Erwachsenen silvesterlich illuminiert aus dem Mondstaub machen, brechen Lena und ihr Bruder Paul auf, die Splitter in der nunmehr pechschwarzen Nacht zu finden.
Regula Venske, die ihre Kindergeschichten stets mit hohem sozialem Bewusstsein erzählt, nutzt diesen Versuch einer Zusammenführung auch im übertragenen Sinn: Auf ihrer Suche nach den Mondstücken treffen die Kinder auf schrullige Randfiguren ihrer unmittelbaren Umgebung, denen selten jemand ein gutes, neues Jahr wünscht. Dem Anspruch eines Buches für das frühe Lesealter folgend, wird sprachlich einfach und doch mit Augenzwinkern erzählt. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt – und so lässt sich der Mond am Ende wieder zusammentackern und in den Himmel zurückschießen. Wer genau hinsieht, erkennt: Er trägt jetzt eine Sektkorkennase!

Heidi Lexe

>>> hier geht es zur Jahresübersicht 2010

 

 

 

 


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