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Lektorix des Monats April 2007

 

Digne M. Marcovicz: Massel.
Letzte Zeugen
Hanser 2007


Zwölf Zeitzeugen

Es war nur ein wenig zu wenig Geld. Und doch wurde ihm das sichere Nachtquartier verwehrt. „Ich hatte großes Glück“, sagt Jósef Hen von dieser Nacht, in der die anderen Juden in die Hände der Nazis fielen. Diese und andere Spielarten vom etwas zweifelhaften Glück im Unglück, jiddisch „Massel“, erlaubt zwölf Zeitzeugen das Überleben inmitten der absoluten Vernichtung. Zwölf Menschen, zwischen 1915 und 1932 in Rumänien, Polen, Deutschland geboren, wurden um ihre Erinnerungen gebeten, Erinnerungen an die Zeit des Krieges und des Holocaust, an KZ, Ghetto, Flucht, an ihr Leben danach, ihr Überleben mit diesen Erinnerungen. Was Menschen – damals wie heute – in dieser konsequenten Ungeheuerlichkeit nicht vorstellbar ist, muss immer wieder klar vor Augen geführt werden.

Unter den vielen Beispielen geht das Buch von Digne M. Marcovicz völlig neue Wege in Idee, Konzeption und ästhetischer Umsetzung: In reich bebilderter Broschurbindung werden Fotos der Interviewten wie Filmaufnahmen auf den Seiten montiert, spiegeln den lebhaften Eindruck ganz unmittelbaren Erzählens. Das Erzählte wird mit historischen Aufnahmen und aktuellen Fotos aus den Gedenkstätten des Holocaust belegt; Zeitungsberichte, Plakate, Originalzitate belegen die Fakten hinter den erzählten Lebenserinnerungen. Die gelernte Fotoreporterin, Journalistin, Filmemacherin und Künstlerin aus Berlin nutzt all ihre Perfektionen für das Medium Buch, um bestimmten Aussagen besonderes Gewicht zu verleihen: Durch den Wechsel in Typographie und Schriftgröße, Farb- und Fettdruck oder gar das Einfügen von Sprechblasen und Satzbalken entsteht eine ungeheuer vielfältige, bunte und tief beeindruckende Zusammenschau. Die den Comics entlehnte Erzähldynamik wird dank des äußerst bedachtsamen Umganges nie peinlich oder vordergründig. Den von Internet und Videoclips geprägten Sehgewohnheiten junger Menschen gibt das offene Layout keine Hierarchie im Lesen vor und fördert einen ganz subjektiven Zu- und Tiefgang zu einem wichtigen Thema.

Inge Cevela

>>> hier geht es zur Übersicht 2007

 

 

 

 


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