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Thema: Frösche und Froschkönige

 

Brüder Grimm / Binette Schroeder: Der Froschkönig oder der Eiserne Heinrich: Gemalt für kleine und große Leute

Unter den zahlreichen Märchenbüchern, die von den „Kinder- und Hausmärchen“ ihren Ausgang nehmen, darf eines als zeitloses Meisterwerk gelten: Die 1990 mit dem Troisdorfer Bilderbuchpreis ausgezeichnete Transformation des Märchens Nummer 1 der Brüder Grimm: Das Geschehen nimmt seinen Ausgang in der Parklandschaft eines französisch anmutenden Schlosses. Vor schlanken Bäumen ergehen filigrane Figuren innerhalb des geschützten Bereiches im Ballspiel, während die Prinzessin sich davon weg und in den mythischen Wald hinein bewegt. Hier, an der Quelle, an der per se die Existenz wundersamer Wasserwesen zu vermuten ist, fällt ihr die goldene Kugel in den Brunnen. In sequenzieller Bildgestaltung zeigt die großformatige Illustration den Übergang vom Schrecken zur Zufriedenheit, die später in einem noch viel dynamischeren Übergang gesteigert wird: der Verwandlung des Frosches in den Prinzen, die ebenfalls in einem sequentiell gestalteten Bild ihren Ausgang nimmt und in eine faszinierende Metamorphose übergeht. Aus dem Grün des Schlafgemaches heraus kristallisiert sich dabei die sich wandelnde Figur des Froschprinzen – vorerst noch undeutlich, dann in immer klarerer Konturierung. Wobei Binette Schroeder Konturierung stets als künstlerisches Spiel von Vordergrund und Hintergrund inszeniert. Sie entwirft ausladende und architektonisch nach oben strebende Räume, in denen die Prinzessin verloren wirkt. Andererseits wird die Unsicherheit des Mädchens in der fast durchscheinenden Farbigkeit sichtbar. Abwehr, Ekel und Verzweiflung prägen die Szenerien, in denen der Frosch die Welt der Prinzessin wortwörtlich erklimmt – sie ihn aber angewidert von sich weist. Erst mit dem Ende der Verwünschung werden die beiden zu Liebenden, die zumindest für eine Nach von der schwere ihrer Rollenvorgaben befreit scheinen. Und auch diese Befreiung setzt sich fort: In den krachend vom geplagten Herzen des treuen Heinrich abfallenden, eisernen Bändern die zurück bleiben, als das jungen Paar die royale Landschaft dieses illustratorisch wie kunstgeschichtlich einzigartigen Bilderbuches verlässt.
NordSüd 1989.
28 S.

Brüder Grimm / Sybille Schenker: Der Froschkönig oder Der eiserne Heinrich.

Sybille Schenker ist bekannt für ihre aufwändig gestalteten Märchenbilderbücher: Stanzungen, Scherenschnitte, applizierte Blumenranken, transparente Seiten, Materialvielfalt und händische Fadenbindung machen ihre Märchenausgaben zu Kunstwerken im Buchformat. Für den „Froschkönig“ wählt sie nicht nur – dem zentralen Requisit des Märchens entsprechend – goldene Spiegelfolie-Folie, sondern auch durchsichtige Folien, die sie mit ihren Scherenschnittfiguren bedruckt, und farbkräftige Seiten, die ebenfalls schwarze Scherenschnitte effektvoll präsentieren. Dieserart dringt man gemeinsam mit den Figuren immer tiefer in die Szenerien vor und folgt deren Bewegungsmustern. Dann zum Beispiel, wenn das Gemach der Prinzessin mit schwarzer Folienapplikation abgedeckt wird; erst das wortwörtliche Öffnen der Türe zeigt – im durch die Folie ermöglichten Perspektivenwechsel – wer lauernd vor dieser Türe hockt. Wobei der Frosch im Sinne des am Brunnen gegebenen Versprechens natürlich ein Anrecht darauf hat, ins Gemach vorzudringen. Dennoch gilt es für die Prinzessin, zu ihrer weiblichen Selbstbestimmtheit zu finden und sich weder vom Vater noch vom (metaphorischen) Frosch zu etwas zwingen zu lassen. Ihr Akt der Selbstbefreiung kann ebenfalls mit Hilfe des Umblätterns einer Folien-Seite wunderbar nachvollzogen werden. Immer und immer wieder kann man den Frosch (wenn man möchte) im Hin und her der Folien-Seite in hohem Bogen gegen die Wand fliegen lassen. Auf eine Verbildlichung der Metamorphose selbst verzichtet Sybille Schenker. Mit dem erneuten Umblättern steht der Prinz selbstverständlich bereits im vollen Ornat vor der Prinzessin. „Der war nun nach ihres Vaters Wille ihr lieber Geselle und Gemahl.“ Ornamental umrankt erscheint die Rollen-Realität, die der weiblichen Eigenverantwortung folgt, nicht weniger bitter – auch wenn gerade die ornamental gestalteten Seiten von Sybille Schenker am Ende des Buches dessen märchenhaften Charakter noch einmal anmutig genrespezifisch herausstreichen.
minedition 2019.
44 S.

Max Velthuijs: Was ist das, fragt der Frosch?

In seiner bekannten Bilderbuchserie rund um den Frosch (im niederländischen Original Kikker) und seine Freunde geht es um unterschiedliche Themen aus der Alltagswelt von Kindern, aber auch um große Lebensfragen. In dieser Geschichte entdeckt Frosch eine Amsel, mit der ganz offenbar etwas nicht stimmt. Nach unterschiedlichen Theorien nennt der Hase schließlich die Dinge beim Namen: „Sie ist tot.“ Also tun die Tiere, was zu tun ist: Sie beerdigen die Amsel, die nach einem langen Leben ihre Ruhe verdient hat, um sich anschließend wieder fröhlich den Dingen des Lebens zuzuwenden. Der niederländische Autor und Illustrator widmet sich der Auseinandersetzung mit dem großen Themenbereich Tod und Sterblichkeit auf eine ganz schlichte, unprätentiöse Weise, die auch ein sehr junges Lesepublikum anzusprechen weiß und neben der Trauer über das Vergängliche des Lebens auch eine ganz wesentliche Erkenntnis daraus formuliert: „Ist das Leben nicht wunderschön?!“.
Aus dem Niederländ. v. Rolf Inhauser.
Sauerländer 1992 (lieferbar als Minimax Buch).
32 S.

Jane Clarke: Felix Frosch.

Mit Neonfarbe und Mitmach-Elementen greift dieses Buch gleich zwei Trends aus Mode- und Bilderbuchwelt auf. Es gilt, den kleinen Laubfrosch Felix bei einem Abenteuer zu begleiten. Denn er hat sich verirrt und ist durch widrige Umstände nicht in seinem angestammten Habitat hoch in den Bäumen, sondern in einem Teich gelandet. Dort gibt es allerlei seltsame Geräusche zu hören, vor denen sich der kleine Frosch ziemlich fürchtet. Den kindlichen Betrachter*innen kommt die Rolle zu, dem Frosch beruhigend zuzureden, aber auch ganz aktiv Aufgaben in der Bilderbuchhandlung zu übernehmen, also etwa in die Hände zu klatschen und eine listige Schlange auf der Suche nach einem Snack zu verscheuchen. Bis auf der letzten Doppelseite schließlich alles gut ausgegangen ist und nur noch eine letzte Aufgabe zu erfüllen ist: „Flüstere: ,Schlaf gut, kleiner Frosch!‘ und schließe ganz, ganz leise dieses Buch.“
Ill. v. Britta Teckentrup.
Aus dem Engl. v. Christiane Lawall.
Annette Betz 2019.
32 S.

12 Fabel des Aesop. Nacherzählt von Renate Raecke. Mit Bildern von Ayano Imai.

Im Fabelschatz des griechischen Dichters nimmt der Frosch eine durchaus prominente Rolle ein: Hasen, die des Lebens nicht mehr froh sind, erlangen durch scheinbar suizidal handelnde Frösche neuen Lebensmut („Die Hasen und die Frösche“); an anderer Stelle begehren die Frösche einen König und bekommen von Jupiter eine böse Wasserschlange geschickt: „Wenn ihr des guten überdrüssig werdet, müsst ihr Euch mit dem Bösen abfinden“. („Die Frösche die einen König haben wollten“, zit. nach der Textversion von Werner Thuswaldner). Und dann ist da noch die Sache mit dem Frosch, der so groß wie ein Ochse sein möchte. Der sich aufbläst – und zerplatzt. Ayano Imai inszeniert ihn als Tierballon in einem hybriden Raum, der gleichermaßen Teich und Wohnraum ist. Mit surrealistischem Touch setzt die in Japan lebende Illustratorin nicht nur diesen Frosch, sondern auch die übrigen Fabeltiere ins Bild. Größenverhältnisse werden dabei außer Kraft gesetzt, Außenräume mit überdimensionalen Requisiten von Innenräumen geschaffen und Innenräume wie eingefrorene Bühneninstallationen gestaltet. Die Farben der Aquarellbilder werden flächig und gedämpft eingesetzt, in Tierfiguren mit Augenzwinkern in anthropomorphisierte Handlungskontexte gestellt. Dieserart entsteht eine charmante Bildergalerie, die von den prägnant ausformulierten Textversionen begleitet werden. Die finalen moralischen Weisungen werden dabei in den Erzähltext integriert – zumeist in Dialogform. Präsentiert werden die klassischen Texte in ganz unklassischer Form: Das Bilderbuch wird von unten nach oben aufgeschlagen.
minedition 2012.
26 S.

Jon Scieszka / Steve Johnson: The Frog Prince, Continued.

Having not yet had enough of all the metamorphosing princes and frogs, we will now set out to do something unusual and simultaneously undergo a metamorphosis of language – because a non-translated picturebook in English calls for a review in English!
The picturebook “The Frog Prince, Continued” published in 1991 in the U.S. does exactly what is promised by the title. Continuing the story of the Frog Prince after the famous (supposed) “happily ever after”, the story retrospectively questions the one-dimensional, absolute endings of linear fairytale narratives. The cheeky, ironic tone of Jon Scieszka’s text reveals a rather unhappy, if not to say miserable, prince facing an uptight, constantly nagging princess. In comical, pointy illustrations, Steve Johnson portrays the prince as a skinny, gangly redhead in a bottle-green suit and with a peculiarly long, slim tongue that involuntarily flicks out at wallpaper dragonflies. Looking positively froggy, he revels in nostalgic memories of his pond and his life as a frog. “That’s when the idea hit him”: If a witch turned him into a frog, a witch can surely turn him back into a frog once more! So out he runs in search of a witch – of which there are many in the magic forest, as we and the prince, who knows his fairy tales, are well aware of. Disappointingly, however, the excessively wrinkled, warty, long-nosed witches – who threaten him with nasty spells cast not by wands but remote controls, or flick through witch magazines under hood dryers at the hairdresser – are far too busy making sure that no prince rescues their closely guarded Sleeping Beauties and Snow Whites. Fate has it that the Fairy Godmother, who is finally willing to try a spell on him, manages to transform him not into the intended amphibian but into the very object of her expertise. As a carriage, the prince contemplates his “rotten luck” until the clock strikes midnight. What happens next is something that the readers, who surely also know their fairy tales (and the nature of Fairy Godmother’s spells), can already imagine… However, only the ending will show, whether and with whom the Frog Prince will hop off into his (once more) final(?) happily ever after.
Puffin Books 1991.
32 S.

Arnold Lobel: Das große Buch von Frosch und Kröte

„Liebe Kröte, ich bin froh, dass du meine liebste Freundin bist. Dein liebster Freund Frosch.“
Nun, biologisch gesehen kommen der Frosch und die Kröte nicht immer auf denselben Nenner. Als Freund*innen jedoch sind sie unschlagbar: Egal ob es ums Faulenzen, Baden, Eis essen; Fenster putzen, Tee trinken oder Drachensteigen geht, die beiden können dem Leben einfach viel mehr abgewinnen, indem sie ihre Tage gemeinsam verbringen. Die ganz schlichten Geschichte, die entlang der vier Jahreszeiten verlaufen, stammen aus den 1970er Jahren und wurden innerhalb kürzester Zeit zu Klassikern. Ab 1995 beginnt die deutsche Autorin Tilde Michels die kleinen, mit viel Augenzwinkern geschilderten Alltagserlebnisse entlang der Originalillustrationen neu zu erzählen. Aufbereitet werden sie als Angebot an das frühe Lesealter: Große Schrift, Flattersatz und kurze übersichtliche Einzelgeschichten erleichtern den Leselernprozess. Haben Frosch und Kröte mittlerweile auch in Eichhorn, Ameise und die literarische Gestaltung zahlreicher anderer Tierfreund*innen Eingang gefunden, so bleiben sie dennoch ein wunderbares Freundespaar, in dessen Erlebnissen sich kindliche Alltagserfahrungen spiegeln. Der Reiz liegt natürlich auch – und vor allem – in der Anthropomorphisierung der beiden Figuren. Wenn Frosch und Kröte baden gehen, kann es durchaus passieren, dass der Badeanzug „komisch“ aussieht. Frosch wird also aufgefordert, nicht hinzusehen, wenn Kröte ins Wasser steigt. Letztlich dient das gestreifte Ganzkörperteil aber doch der Erheiterung der gesamten Tiergemeinde. Denn bevor sie sich einen Schnupfen holt, steigt Kröte lieber vor Publikum aus dem Wasser …
dtv junior 2018.
256 S.

Ulf Nilsson: Kommissar Gordon. Der erste Fall/Der letzte Fall/Doch noch ein Fall!

Frösche und Kröten haben gemeinsam, dass sie zu den Froschlurchen gehören. Die umgangssprachlich oft vorgenommene Unterscheidung glatte Haut = Frosch, warzige Haut = Kröte ist biologisch gesehen falsch (siehe https://de.serlo.org/biologie/vielfalt-lebewesen/wirbeltiere/amphibien/froesche-kroeten), denn Laubfrösche z.B. sind mit echten Kröten viel näher verwandt als mit den echten Fröschen. Wie dem auch sei – der schwedische Autor Ulf Nilsson hat jedenfalls in seinen entzückenden Tier-Krimis für das erste Lesealter einer schon etwas älteren Kröte eine verantwortungsvolle Rolle zugeschrieben, Kommissar Gordon sorgt im Tierreich für Ordnung. Die Dramatik der Fälle wird dabei von Band zu Band gesteigert: Waren im ersten Fall noch recht harmlos gestohlene Nüsse das aufzuklärende Verbrechen, sind im jüngsten Band zwei Tierkinder verschwunden… Unterstützt wird der krötige Ermittler von der tatkräftigen (und deutlich jüngeren) Maus Buffy, die die Grundlagen seiner Ermittlungsarbeit, wie etwa zu jeder Hauptmahlzeit ein Muffin zu essen, bald kompetent umzusetzen weiß. Das unkonventionelle Duo wird in Gitte Spees Illustrationen mit pastelligen Farben, vor allem aber mit hinreißender Mimik in Szene gesetzt – in den bei Headroom erschienenen Hörbüchern leiht Udo Kroschwald dem Kommissar seine Stimme, während Ulrich Noethen einen ungemein charmanten Erzähler gibt.
Ill v. Gitte Spee.
Aus dem Schwed. v.Ole Könnecke.
Moritz Verlag 2014/2015/2016. 109/124/124 S.
Hörbuch bei Headroom.

Michael Roher: Frosch: und die abenteuerliche Jagd nach Matzke Messer.

Die titelgebende Figur ist verwirrenderweise gar kein Frosch, sondern ein abenteuerlustiges Mädchen, mit vollem Namen Lupinie Anneliese Meltzer. Ihrer Vorliebe für die Farbe Grün wegen wird sie Frosch genannt. Zu Sommerbeginn freut sie sich auf einen spektakulären Urlaub und ist dafür auch bestens ausgerüstet: Vom Vampir-Lexikon über Naschvorrat für siebzehn Wochen bis hin zur wasserdichten Dose für geheime Unterlagen reicht ihre Ausrüstung. Umso größer ist ihre Enttäuschung, dass die Destination ein denkbar unspektakulärer Ort ist: Ein Gurkenbauernhof nämlich. Noch dazu in einem weit abgelegenen Ort namens Hinterschweinsbach. Doch als Frosch das Gerücht vom Kinderfresser Matzke Messer hört, ist ihre Abenteuerlust geweckt und wird auch prompt erfüllt - in einem in Bild und Text rasant erzählten und vor durchgeknallten Ideen sprühenden Kinderroman, dessen kuriose Verwicklungen unter anderem eine aus Versehen in einen Drachen verwandelte Hexe, eine irrtümlich auf den Mond verschossene menschliche Kanonenkugel und nicht zuletzt eine Gurke mit Gehirnerschütterung beinhalten.
Innsbruck/Wien: Tyrolia 2018.
187 S.

Küss den Frosch. Film von John Musker und Ron Clements.

Die Handlung des Grimm’schen Märchens vom Froschkönig wir in dem Disney-Zeichentrickfilm "Küss den Frosch" in das New Orleans der 1920er Jahre – einem der Ursprungsorte des Jazz – verlegt. Tiana, eine junge afro-amerikanische Frau aus ärmlichen Verhältnissen, träumt davon, ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Sie arbeitet Tag und Nacht, besingt in ihrem Jazz-Song „Dreams Do Come True in New Orleans“ den Anfang des 20. Jahrhunderts noch äußerst lebendigen American Dream, aber trotzdem stellen sich ihr immer wieder Hindernisse in den Weg. Ihre kindliche Behauptung, sie würde nie und nimmer einen schleimig-grünen Frosch küssen, legt den Grundstein für die Herausforderung, diese naive, kindliche Weltsicht zu widerlegen. Denn nach zahlreichen finanziellen Rückschlägen als erwachsene Frau scheint die populäre Version des Froschkönig-Märchens die Lösung für all ihre Probleme zu bergen. Der von einem Voodoo-Meister heimtückisch in einen Frosch verwandelte Prinz Naveen verspricht ihr (im Gegenzug zu einem Kuss) ein eigenes Restaurant, und so kommt es zum unvermeidlichen Kuss – der auch wie erwartet eine Metamorphose auslöst, jedoch nicht die beabsichtigte… Auf der Suche nach Rückverwandlung machen sich die beiden in amphibischer Gestalt auf in die Sumpflandschaften vor New Orleans, wo ihnen skurrile Helfer zur Seite gestellt werden, die – gemeinsam mit den eingespielten Songs – die soziale und musikalische Atmosphäre dieser Zeit gewitzt einfangen: Ein Alligator, der sich Louis nennt, Trompete spielt und davon träumt, endlich einmal mit den Big Boys zu jammen. Und ein Glühwürmchen, dessen irische Abstammung nicht nur in seinen knallroten Haaren, sondern auch in seinen Musikvorlieben durchschimmert. Die Voodoo-Priesterin Mama Odie muss schließlich aufklären, wer nun wen wann küssen muss, um dieses Schlammassel zu entwirren. Aber man kann sich sicher sein, dass nicht alles nach Plan läuft, wenn am Ende wieder alles auf die bekannte mitternächtliche Stunde hinausläuft…
USA 2009.
91 Min.

Die Rotkäppchenverschwörung. Film von Cory und Todd Edwards.

Was macht ein Frosch in einer Rotkäppchen-Geschichte?
Nun, wenn das Märchen als Kriminalfall neu inszeniert wird, darf auch der Ermittler nicht fehlen.
Doch von Anfang an: Der Animationsfilm setzt mit einer assoziativen Szene ein, mit der die Ereignisse des Märchens aufgerufen werden: Im Haus der Großmutter treffen Rotkäppchen, der Wolf, die Großmutter (hier eine Kochbuchkoriphäe) und der Jäger in aufeinander. Mit einem dominanten Schnitt jedoch verwandelt sich die Szene in einen Tatort, der ganz und gar an eine Fernsehserie erinnert: Absperrband, blinkende Lichter, herumwuselnde Exekutivbeamte, Reporter. Verbrechen gab es genug: Hausfriedensbruch, Einbruch, Schwingen einer Axt ohne gültige Hackgenehmigung, versuchter Kannibalismus. Der Fall scheint rasch geklärt. Bis Nicky Flippers auftritt, der langbeinige Frosch, der wie aus dem Ei gepellt das Haus von Großmutter Puckett betritt und mit der Stimme des Entertainers Max Raabe danach fragt, was hier wirklich geschehen ist. Denn in seiner distinguierten Art vertraut Nicky Flippers keineswegs dem Anschein (schließlich verbergen sich hinter seiner Fassade auch popkulturelle Geheimnisse aus der Disco-Ära), sondern vermutet, dass sich hinter vier Verdächtigen vier Geschichten verbergen, die es ans Licht zu bringen gilt. Also … aaaalso legt Nicky Fippers seine schlanken Froschfinger aneinander und holt Rotkäppchen, Wolf, Großmutter und Jäger nacheinander zum Verhör. Daraus resultiert eine aberwitzige, zyklische Erzählung, in der den Ereignissen immer neue Perspektiven hinzugefügt werden. Und mit Blick auf die Rollenbilder des Märchens kein Stein auf dem anderen bleibt. Dass Nicky Flippers als von sich überzeugter Ermittler den wahren Täter / die wahre Täterin zu identifizieren weiß, heiß noch nicht, dass er in den darauffolgenden Actionpassagen auch an dessen / deren Ergreifung beteiligt ist. Denn Nicky Flippers ist eher ein Kopfarbeiter. Schließlich ist sein Kopf groß genug dafür. Und ganz ehrlich: Niemand will, dass Nicky Flippers akkurat gebundene Krawatte verrutscht, nur weil es gilt, per Muffinblech auf dem Seil einer Alpingondel in die Tiefe zu surfen, um den Backwerkbanditen nicht entkommen zu lassen …
USA 2005.
78 Min.

Chris Colfer: Land of Stories. Das magische Land.

Die Zwillingsgeschwister Alex und Connor könnten unterschiedlicher nicht sein: Die eine ist eine passionierte Märchenkennerin, der andere schläft bei den Märchenstunden in der Schule regelmäßig ein. Als sie jedoch beide durch das Buch „Das magische Land“ in eine Märchenwelt, in der die Grimm’schen Prinzessinnen nun ihr eigenes Königreich besitzen, müssen sie zusammen nach Requisiten aus unterschiedlichen Märchen suchen, um sich in ihre real-fiktionale Welt zurückzuzaubern. Ein ominöser, belesener Froschmann tritt dabei als Mentor auf, nimmt sie unter seine Fittiche und stattet sie mit dem nötigen Wissen aus, um sich durch die Wälder, Wiesen und Paläste zu schlagen. In der post-Märchen-Zeit der Märchenwelt, die die Chronologie der Märchen fortschreibt und die bekannten Märchenhandlungsorte in Erinnerungsstätten verwandelt, ist jedoch noch nicht jedes Märchen zu Ende. Und nicht jedes ist so ausgegangen, wie wir es zu kennen meinen… In dem ersten Teil seiner sechsteiligen Phantastik-Serie adaptiert der amerikanische Autor Chris Colfer gängige Märchenmotive, erzählt Figurenbiographien neu aus und eröffnet amüsante Meta-Diskurse über Kanonpflege und die bekannten Märchen-„Sammler“ der europäischen Geschichte.
Aus dem Amerikan. v. Fabienne Pfeiffer.
Mit Ill. v. Brandon Dorman.
FISCHER Sauerländer 2018.
477 S.

Shaun Tan: Reise ins Innere der Stadt.

Das Motiv der (Rück-)Verwandlung vom Frosch zum Menschen dreht Shaun Tan in einer von ihm selbst verfassten Kurzgeschichte um. In seinem Erzählband „Reise ins Innere Stadt“ verhandelt er das komplexe Spannungsverhältnis zwischen Mensch, Stadt und Tier mithilfe surrealer Motivik und stellt jeder Kurzgeschichte (mindestens) eine abfallende, doppelseitige Illustration gegenüber, die die melancholisch-beklemmende Stimmung der urbanen Narrative auf stimmungsvollen Ölbildern visuell verdichtet. Anstatt eines Titels ist jeder Erzählung eine schwarz-weiße Vignette jenes Tieres vorangestellt, das in der jeweiligen Geschichte zum figuralen und motivischen Kern wird. In der Erzählung zum Frosch findet eine Sekretärin die Vorstandsmitglieder eines modernen Unternehmens plötzlich in Frösche verwandelt vor. Mit dieser Entmachtung der Corporate-Kapitalisten, die in ihrer nutzlos auf dem Rücken strampelnden Hilflosigkeit nun vollends den Händen ihrer Angestellten ausgeliefert sind, wird die normative Ordnung „von oben nach unten“ (S. 158) verkehrt. Mit der Metamorphose vom Mensch zum Frosch wird zudem auf jenes märchenhafte Motiv der Verfluchung Bezug genommen, das auch den Prinzen im Grimm‘schen Froschkönig in seiner amphibischen Gestalt festschreibt. Die reiche, glückliche Prinzessin wird dabei zur resignierten Sekretärin, die im kapitalistischen System auf unterster Stufe um ihr finanzielles Überleben kämpft. Im Bild, auf dem die winzigen grünen Frösche die einzigen Farbkleckse in dem grauen Sitzungssaal darstellen, wächst die ebenso graue Stadtsilhouette zu einer bedrohlichen Kontaminierungsmaschinerie heran, deren Wolkenkratzer verpesteten Smog in die Stadtluft blasen. Fluch und Erlösung treten dabei in wechselseitiges Spannungsverhältnis, wenn die Sekretärin die Frösche am Ende von ihrem tristen Schicksal befreit und sie so mit ihren Mitmenschen und ihrer Umgebung (scheinbar) versöhnt.
Aus dem Engl. v. Eike Schönfeld.
Aladin 2018.
228 S.

Wer es mit Blick auf den Froschkönig genauer wissen wollte, war am 29. März beim STUBE-Freitag richtig. Nachzulesen im Tagebuch. Das Video on Demand mit dem Werkstattgespräch mit der Froschkönig-Illustratorin Sybille Schenker war danach einen Monat lang im internen STUBE-Card-Bereich verfügbar. Wer dieses und andere Werkstattgespräche nicht mehr versäumen will, findet >>> hier Information und Bestellformular zur STUBE-Card.

 

 

 


STUBE Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur | Stephansplatz 3/II/11 | A-1010 Wien | T.: +43 1 51552-3784 | stube@stube.at oder fernkurs@stube.at