Thema: Bibliothek, Buch & Lesen
Barbara Lehman: Das Rote Buch
Barbara Lehmans Silent Book „Das Rote Buch“ erzählt ganz ohne Worte von der verbindenden Kraft von Büchern und wie man durch diese Freundschaften schließen kann. Ein Junge geht in einer verschneiten Stadt spazieren und findet ein rotes Buch im Schnee vergraben. Er nimmt es mit in die Schule und betrachtet neugierig die darin enthaltenen Bilder. Dabei erblickt er einen Jungen auf einer Insel und dieser entdeckt im Sand dasselbe rote Buch, das der erste Junge bereits besitzt, und sieht in den Illustrationen des Buches dessen winterliche Stadt. Beide betrachten den jeweils anderen mithilfe des roten Buches, wodurch sie alleinig durch dieses Medium über Hunderte von Kilometern hinweg verbunden sind und sich darüber freuen. Am Heimweg von der Schule fliegt der erste Junge mit einer Unmenge von Luftballons als bunter Fleck hoch über den schneebedeckten Dächern auf die Insel seines Buchfreundes. Dabei verliert er jedoch das rote Buch. Schließlich findet es ein neuer Junge und wird damit ebenso wie seine Vorgänger die verbindende Kraft des Lesens entdecken.
Atlantis 2021.
32 S.
Michelle Knudsen und Kevin Hawkes: Ein Löwe in der Bibliothek
In diesem sehr schön mit Wasserfarbenillustrationen bebilderten Buch erfährt man, was genau passiert, wenn ein Löwe in einen ruhigen Ort wie eine Bibliothek geht: Der Löwe lauscht gemeinsam mit den Kindern gespannt der Erzählstunde. Als diese jedoch viel zu früh vorüber ist, gibt er ein lautes Brüllen von sich, woraufhin die Direktorin ihm erklärt, dass ein solches Verhalten gegen die Bibliotheksregeln verstoße. Von nun an verhält sich der Löwe vorbildlich und hilft der Direktorin sogar beim Staubwischen und beim Verschicken der Mahnungen. Außerdem ist er den Kindern dabei behilflich, an die höheren Regale zu kommen, und jeden Tag genießt er mit ihnen die Erzählstunde. Als es jedoch eines Tages zu einem Notfall in der Bibliothek kommt, sieht sich der Löwe gezwungen, neuerlich gegen die strengen Bibliotheksregeln zu verstoßen. Schließlich lernen die Beteiligten, dass es in Ausnahmefällen in Ordnung ist, sich über Regeln hinwegzusetzen und dass ein Löwe ein wertvoller Gehilfe in einer Bibliothek sein kann. Mit Hilfe dieses liebenswert illustrierten Buches werden Bibliotheksregeln spielerisch nähergebracht.
Aus d. Engl. v. Seraina Maria Sievi.
dtv junior 2021.
32 S.

Cornelia Funke und Annette Swoboda: Der Bücherfresser
In Cornelia Funkes Bilderbuch „Der Bücherfresser“ taucht der*die Leser*in gemeinsam mit Sten und dem Bücherfresser in die fantastische Welt der Bücher ein und entdeckt dabei die Freude am Lesen. Stens Familie erbt von seinem Großvater 23 Kisten voller Bücher und eine kleine, unscheinbare Holzkiste, die alleinig für Sten bestimmt ist und nur heimlich geöffnet werden darf. In dieser Kiste befindet sich ein pelziges Wesen mit einem Rüssel und einem Ringelschwänzchen – ein Bücherfresser, welcher sofort nach einem knackig-knusprigen bzw. einem flüstervoll-furchtbar-fantastischen Buch verlangt. Ein Bücherfresser behält jedes Wort, das er verspeist, und kann anschließend das Buch wortgetreu wiedergeben. Sten und sein neuer Freund der Bücherfresser begeben sich von nun an jede Nacht auf eine Reise durch die Bücherwelt. Die wunderschön illustrierten Bilder mit vielen Details zeigen Sten und den Bücherfresser dabei unter anderem segelnd auf einem Büchermeer und in den unendlichen Weiten des Bücheruniversums. Mit Hilfe dieser nächtlichen Reisen wird Sten, welcher zu Beginn dem Lesen eher abgeneigt ist, die Begeisterung fürs Lesen nähergebracht.
Loewe 2020.
32 S.
Nils Freytag und Silke Schlichtmann: Lesen ist doof
Wenn man auf der Suche nach Gründen ist, warum Menschen Bücher lesen und ihnen dieser Zeitvertreib Freude bereitet, wird man bei Nils Freytags und Silke Schichtmanns ironischem und witzig illustriertem Buch „Lesen ist doof“ fündig. Anhand von 20 Gründen, welche beschreiben wieso Lesen eher vermieden werden sollte, wird mit Illustrationen von 20 verschiedenen Illustrator*innen mithilfe eines amüsanten Widersprechens von Text und Bild das Lesevergnügen geschildert und die Leselust angeregt. Beispielsweise wird erklärt, dass Lesen doof sei, weil der*die Leser*in dann alleine ist, während sich auf derselben Doppelseite eine Illustration von einem Mädchen und einem Fabelwesen auf einem fliegenden Teppich befindet, welche gemeinsam lesen und dabei keineswegs einsam wirken. Außerdem sei Lesen doof, weil es so langweilig ist. Diese Aussage wird jedoch kontrastiert mit einer farbenfrohen Illustration, die mit Langeweile nicht einmal im Entferntesten etwas zu tun hat. Schließlich folgt der gut nachvollziehbare Grund, dass Lesen nachteilig sei, weil es irgendwann wirklich zu Ende geht. Dann ist es aber einfach Zeit mit dem nächsten Buch anzufangen oder das letzte wieder von vorne zu beginnen.
Hanser 2023.
48 S.

Alan Gratz: Amy und die geheime Bibliothek
Von verbannten Büchern und dem Widerstand lesebegeisterter Kinder handelt das Buch „Amy und die geheime Bibliothek“. Für die stille, schüchterne Amy ist die Schulbibliothek jener Ort, an dem sie sich am wohlsten fühlt. Als jedoch immer mehr ihrer Lieblingsbücher aus dieser verbannt werden, gründen sie und ihre Freunde die G.S.B., die geheime Schließfachbibliothek, und ermöglichen auf diese Art und Weise ihren Mitschüler*innen weiterhin einen Zugang zu den Büchern auf der verbotenen Liste. Auf dieser befinden sich unter anderem Kinderbuchklassiker wie „Alice im Wunderland“, „Wo die wilden Kerle wohnen“, „Der Zauberer von Oz“ und „Die Chroniken von Narnia“. Die Protagonistin Amy lernt während des Handlungsverlaufs nicht nur, wie sie andere mit ihrer Lesebegeisterung ansteckt, sondern auch sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren und ihre Stimme zu erheben. Die schweigsame Amy, welche ständig das Gefühl hat, dass ihr niemand zuhört, und die deswegen lieber mit ihren Gedanken anstatt ihrer Stimme kommuniziert, findet schließlich mithilfe ihrer Passion für die Literatur den Mut, den Mund aufzumachen. Gemeinsam mit ihren Freund*innen entwickelt sie einen ausgeklügelten Plan, welcher anschaulich die Unsinnigkeit von Bücherverbannungen verdeutlicht.
Aus d. Engl. v. Meritxell Janina Piel.
Hanser 2019.
248 S.
Chris Grabenstein: Flucht aus Mr. Banancellos Bibliothek
Zu Beginn von Chris Grabensteins „Flucht aus Mr. Banancellos Bibliothek“ ist Kyle ein eher widerwilliger Leser. In seiner Stadt wird gerade eine futuristische, riesige Bibliothek fertiggestellt, welche Roboter, Hologramme, einen seltenen weißen bengalischen Tiger in der Zoologie-Abteilung und eine Vielzahl weiterer Besonderheiten enthält. Weil es in der Stadt seit 12 Jahren keine Bibliothek mehr gab, dürfen zwölf 12-Jährige, die in einem Wettbewerb den besten Aufsatz schreiben, in der Bibliothek kurz vor ihrer Eröffnung übernachten. Die Bibliothek wurde von Mr. Banancello, einem berühmten Spieleerfinder gebaut und dieser verwandelt sie in eines seiner erfolgreichen Spiele: Auf freiwilliger Basis sollen die Kinder versuchen aus der Bibliothek zu fliehen. Laut Mr. Banancello wird es nahezu wie in „Die Tribute von Panem“ sein, nur mit viel leckerem Essen und ohne Waffen. Kyle und seine Freund*innen erleben die Bibliothek als großes Rätsel, in welchem sie Spielkarten in Büchern finden, Zitate von Büchern zuordnen müssen und sogar etwas über die Bibliotheksordnung der Dewey-Dezimalklassifikation lernen. In diesem unterhaltsamen und spannenden Wettrennen entdeckt schließlich auch der anfängliche Lesemuffel Kyle seine Freude am Lesen.
Aus d. Engl. v. Alexandra Ernst.
Verlag Freies Geistesleben 2017.
304 S.
Rüdiger Bertram: Retter der verlorenen Bücher
In Rüdiger Bertrams dreibändiger Reihe „Retter der verlorenen Bücher“ (Bd. 2 und 3 lieferbar) verschlingen die Freund*innen Oskar, Maya und Emma nicht nur voller Begeisterung ein Buch nach dem anderen, sondern tauchen sogar selbst in die Handlung berühmter Geschichten ein. In der geheimen Bibliothek von Frau Müller-Liebelein befinden sich nämlich magische Bücher, mit welchen die drei Bücherwürmer Abenteuer mit Robin Hood erleben, den Grimm’schen Märchenwald erkunden und auch den Figuren des „Dschungelbuchs“ einen Besuch abstatten. Außerdem ist Frau Müller-Liebelein eine leidenschaftliche Bibliothekarin, die sich die Leihfristen ihrer Kund*innen problemlos auswendig merkt und in deren Vokabular sich ständig bibliophile Wortspiele finden lassen. In Band 2 herrscht großes Chaos im Märchenwald: Hänsel und Gretel sperren die Hexe ein, der gesamte Märchenwald hat fürchterliche Angst vor Rotkäppchens Großmutter und Dornröschens Prinz gibt bei der Dornenhecke auf. Der Prinz gelangt mit Oskar, Maya und Emma in die reale Welt und bereitet ihnen dort so manche Schwierigkeiten auf seiner Suche nach Eisenpferden. Schließlich zeigen die drei Freund*innen mithilfe eines Zauberbuches, welch magische Kraft Lesen entfalten und wie es Menschen in seinen Bann ziehen kann. Die Bücher enthalten weiters liebenswerte Illustrationen und grafische Elemente, wie zum Beispiel eine Schmuckleiste aus märchenhaften Symbolen, welche anzeigt, dass sich die Figuren gerade in der Märchenwelt und nicht in der realen Welt aufhalten.
Ueberreuter 2018 / 2019 / 2020.
192 / 192 / 176 S.

Elif Shafak: Liane und das Land der Geschichten: Ein Buch über die Magie des Lesens
Liane ist eine passionierte Leserin, deren beste Freund*innen Bücher sind. Jedoch kann sie ihren Namen ganz und gar nicht ausstehen, da sie wegen ihm ständig gehänselt wird – sogar von Lehrer*innen und vermeintlichen Freunden. Eines Tages findet Liane in der Schulbibliothek einen leuchtenden Globus, der Musik macht und auf welchem Kontinente abgebildet sind. Einer von ihnen hat die Form eines aufgeschlagenen Buches. Kurze Zeit später lernt sie zwei neue Freund*innen kennen, die aus dem Land der Geschichten, Legenden und Märchen stammen, dem achten Kontinent. Auf diesem existiert zum Beispiel das Gedankencamp von Alphabetopolis und der Wald der vielen Möglichkeiten. Gemeinsam mit ihren neuen Freund*innen muss sie Rätsel lösen und lernt dabei wertvolle Lektionen. Leider ist das Land der Geschichten aber nicht mehr von der gleichen Schönheit wie zu früheren Zeiten, weil die Kinder immer weniger lesen und weniger Fantasie herrscht. Dadurch vertrocknen immer mehr Teile des Bücherkontinents und erscheinen farblos. Liane hat jedoch eine großartige Idee, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, und trägt so maßgeblich zur Rettung des Bücherkontinents bei. Am Ende ihrer Reise ist Liane selbstbewusster und wird zu einem Mädchen, das gelernt hat seinen Namen zu mögen.
Carlsen 2022.
160 S.
J. K. Rowling: Harry Potter
Auch in J. K. Rowlings „Harry Potter“-Reihe spielen die Bibliothek von Hogwarts und die darin enthaltenen Bücher immer wieder eine wichtige Rolle. Denn wie Ron von seiner Freundin Hermine lernt, Im Zweifel geh in die Bibliothek und schlag die Antwort auf schwierige Fragen in den dortigen Büchern nach. Die Bibliothek befindet sich im vierten Stock der Zauberschule und beherbergt viele spannende und zauberhafte Bücher. Darin finden die drei Freund*innen so manche helfende Hinweise zum Bestehen ihrer Abenteuer. Zum Beispiel erfahren sie, um wen es sich bei Nicolas Flamel handelt oder erhalten ein Zaubertrankbuch zur Herstellung eines Vielsafttrankes, mit dessen Hilfe sie sich in andere Personen verwandeln können. Natürlich ist die Bibliothek in der Zauberschule Hogwarts keineswegs eine gewöhnliche Bibliothek: Abgesehen von allerlei Büchern über die Geschichte der Zauberei und verschiedensten Zaubersprüchen, gibt es in der Verbotenen Abteilung Bücher, die lauthals schreien, wenn sie unerlaubterweise entwendet werden. Außerdem werden die Bücher von unterschiedlichen Hexereien beschützt, damit sie nicht geklaut, bekritzelt oder beschädigt werden. Die strenge Bibliothekarin Madam Pince ist stets auf Ruhe in ihrer Bibliothek bedacht und sorgt für die Einhaltung der Bibliotheksregeln.
Aus d. Engl. v. Klaus Fritz.
Carlsen 1998–2007.
7 Bände, insg. 4192 S.
Matilda das Musical
Im letzten Jahr wurde dem filmischen Universum des Kinderbuchklassikers „Matilda“ eine weitere filmische Adaption neben jener bekannten von Dann DeVito aus dem Jahre 1996 hinzugefügt. In dieser neuen Netflix-Musicalversion spielt Alisha Weir die titelgebende Hauptrolle, während Emma Thompson als tyrannische Direktorin Knüppelkuh den Kindern ihrer Schule das Leben schwer macht. Matildas Bücheraffinität wird auch in dieser Verfilmung immer wieder betont. Sie wird wiederholt von Büchern umgeben gezeigt und ist sofort angetan von der Möglichkeit, in der Schule über Literatur zu lernen. Ähnlich zur Buchvorlage verstehen ihre Eltern jedoch Bücher und Matildas Interesse an diesen überhaupt nicht. Matilda liest in ihren Büchern nicht nur von interessanten Geschichten, sondern wird auch selbst als Geschichtenerzählerin inszeniert. Sie zeigt dabei, wie spannend Geschichten sein können, und meint: Geschichten sind wie reisen in Gedanken. Fräulein Honig, Matildas Lehrerin, ist außerdem sehr beeindruckt von der großen Anzahl an Büchern, die sie innerhalb nur einer Woche gelesen hat. Am Ende verbünden sich die Kinder gegen die fürchterlich gemeine Knüppelkuh und Matilda nutzt ihre telekinetischen Fähigkeiten, um die Direktorin mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen und sie zu vertreiben. Auch in der finalen Szene des Films, in welcher Fräulein Honig und Matilda umgeben von Büchern liegen, wird Matildas Liebe für Literatur betont.
USA 2022.
116 min.
Netflix.

Michael Ende: Die unendliche Geschichte
In Michael Endes bekanntem Roman steht ebenfalls ein Buch im Mittelpunkt. Der schüchterne und fantasiereiche Bastian ist in der Schule ein Außenseiter. Im Antiquariat von Karl Konrad Koreander findet er eines Tages ein geheimnisvolles Buch mit dem Titel „Die unendliche Geschichte“, welches ihm eine neue Welt eröffnet. In diesem besonderen Buch liest er voller Begeisterung über das Land Phantásien, das Reich der Fantasie. Die darin enthaltene Geschichte wird für ihn immer realer, bis er schließlich selbst in die Fantasiewelt eintaucht. Es wird beherrscht von der Kindlichen Kaiserin, die in einem Elfenbeinturm lebt und lebensgefährlich erkrankt ist. Die fantastischen Wesen ihres Reiches werden von einem mysteriösen Nichts verschlungen. Im Laufe seiner Abenteuer lernt Bastian viel über sich selbst und wächst über sich hinaus. Schließlich wird Phantásien mit Bastians Hilfe gerettet. Die meisten Ausgaben des Buches sind auch typografisch aufwendig gestaltet, mit roter Schrift für Ereignisse in der Menschenwelt, blaugrüner Schrift für Geschehnisse in Phantásien und aufwendig verzierten Initialen von „A“ bis „Z“ jeweils zu Beginn der 26 Kapitel. Insgesamt erzählt „Die unendliche Geschichte“ anhand märchenhafter Motive von der zauberhaften und mitreißenden Kraft eines Buches.
Thienemann 2019.
480 S.
Cornelia Funke: Tintenherz
Meggie und ihr Vater Mo, der als Buchbinder arbeitet, teilen eine Leidenschaft für Bücher. Eines Nachts werden die beiden von einem Mann namens Staubfinger aufgesucht, welcher sie warnen will. Daraufhin reisen Meggie und Mo zu ihrer Großtante und nehmen das Buch „Tintenherz“ mit. Sie werden jedoch von Capricorn gefunden; dessen Männer entführen Mo und stehlen ein als „Tintenherz“ getarntes Buch. Meggie erfährt, dass der Grund für all diese sonderbaren Vorkommnisse ist, dass Mo die erstaunliche Fähigkeit besitzt, Gegenstände bzw. Personen aus Geschichten herauszulesen. Im Austausch dafür werden jedoch Gegenstände oder Personen aus der realen Welt in die fiktive Welt befördert. Auf diese Weise ist zum Beispiel Meggies Mutter verschwunden. Im Handlungsverlauf liest Mo auch Gold aus „Die Schatzinsel“ und einen Jungen aus „Tausendundeine Nacht“ heraus. Meggie erfährt außerdem, dass sie die Gabe ihres Vaters geerbt hat und liest die Fee Tinker Bell aus „Peter Pan“ heraus. „Tintenherz“ ist der Auftakt einer Fantasy-Trilogie und zeugt ähnlich zu anderen Titeln dieser Liste von der Magie des Lesens.
Dressler 2003.
576 S.
Markus Zusak: Die Bücherdiebin
Der Tod höchstpersönlich erzählt vor und während des zweiten Weltkrieges die Geschichte eines Mädchens, dem Bücher Hoffnung geben. Liesel Meminger lebt im fiktiven Molching, das in der Nähe von München liegt, bei einer Pflegefamilie. Ihre enge Beziehung zu Büchern und der Literatur beginnt mit dem Stehlen des Buches „Das Handbuch für Totengräber“ auf der Beerdigung ihres Bruders. Gemeinsam mit ihrem Pflegevater lernt sie das Lesen und ihre Liebe zu Büchern gibt ihr Kraft. Fortan wird Liesel zur Bücherdiebin. Sie rettet zum Beispiel Bücher aus den Flammen der nationalsozialistischen Bücherverbrennungen; dabei wird sie jedoch von der Frau des Bürgermeisters beobachtet, welche ihr fortan Zutritt zu ihrer Bibliothek ermöglicht. Nach einem Streit stiehlt Liesel auch von dieser Bücher. Im Laufe der Handlung wird ein Jude Max Vandenburg im Keller von Liesels Pflegefamilie versteckt und sie freundet sich mit ihm an. In seinem Versteckt stellt dieser ein Buch mit Zeichnungen und Geschichten her. Als er in einen komaartigen Zustand fällt, liest Liesel ihm viel aus ihren Büchern vor, genauso wie den verängstigten Menschen während Bombenangriffen. Schließlich schreibt sie in einem Buch, das sie von der Frau des Bürgermeisters geschenkt bekommt, ihre eigene Geschichte auf und betitelt sie „Die Bücherdiebin“. Der Roman zeigt eindrucksvoll sowohl die positive als auch negative Macht der Worte.
Aus d. Engl. v. Alexandra Ernst.
cbt 2008.
592 S.

J. R. R. Tolkien: Der Hobbit und Herr der Ringe
Auch im Reich von Mittelerde spielen Bücher und Bibliotheken eine wichtige Rolle. In Minas Tirith, der Hauptstadt von Gondor, liegt zum Beispiel die Königliche Bibliothek. Diese enorm große Bibliothek enthält nicht nur Bücher, sondern auch überaus alte und wertvolle Schriftrollen. Bei Kerzenschein liest Gandalf etwa in den Schriftrollen von Isildur, um Nachforschungen über den Ring zu betreiben. Bücher sind in Tolkiens mythischer Welt aber auch außerhalb dieser kostbaren Büchersammlung von Bedeutung: Im Roten Buch der Westmark schreiben Bilbo und Frodo – mit Ergänzungen und Anmerkungen von Sam – ihre Abenteuer nieder. Bilbo nennt seine Geschichte „There and Back Again“. In der ersten Ausgabe von „Herr der Ringe“ behauptet Tolkien, dass er das Rote Buch ins Englische übersetzt habe und dass dieses die Grundlage für „Der Hobbit“ gewesen sei. In den Filmen wird außerdem in kurzen Szenen gezeigt, wie Bilbo und Frodo an ihren Geschichten schreiben und wie Frodo das Buch an Sam weitergibt. Somit haben auch in dieser High Fantasy-Welt Bücher einen bedeutenden Stellenwert.
Aus d. Engl. v. Wolfgang Krege.
dtv 1974. / Klett Cotta 1980.
336 S. / Insg. 1568 S.
Debbie Tung: Book Love. Eine Liebeserklärung an das Lesen
Wie der Untertitel bereits verrät, handelt es sich hierbei wahrlich um eine Liebeserklärung an das Lesen. Ausgehend von verschiedensten Situationen werden Vorlieben, Denkweisen und so manche Eigenheiten von Bücherliebhaber*innen in Form einer Graphic Novel dargestellt. Bereits auf der ersten Seite ist ein Mädchen vor einem Bücherregal voll mit Büchern zu finden. Anschließend verdeutlichen Redewendungen wie Jedes Wetter ist das perfekte Wetter zum Lesen oder Jeder Tag ist ein guter Tag für Bücher die Begeisterung von Bibliophilen für das Bücherlesen. Äußerungen über den wohltuenden Geruch von Büchern, die Bibliothek als zweites Zuhause oder die vielen Leben, die ein*e Leser*in führt, dürften vielen passionierten Leser*innen bekannt sein. Spannende Themenseiten wie zum Beispiel eine Gebrauchsanweisung zum Bücherkauf oder die Ausstattung eines Bücherwurms (gemütlicher Lesesessel, große Tasche für Bücher, ausreichend Snacks für lange Lesestrecken, eine warme, kuschelige Decke und natürliche viele, viele Bücher) demonstrieren weiters das typische Verhalten bibliophiler Menschen in freier Wildbahn. Schließlich wird auch jenes tiefe Loch, in welches viele nach dem Beenden eines guten Buches fallen, erwähnt. Die vielen Bücherliebhaber*innen nur allzu bekannte Gleichung, Bücher + Tee = perfektes Wochenende, hilft aus diesem dann wieder heraus. Debbie Tung schildert einprägsam die große Leidenschaft, die manche Menschen für Bücher empfinden.
Aus d. Engl. v. Katharina Hartwell.
Loewe 2023.
144 S.
Diese Themenliste wurde von Claudia Gschwendt während ihres Praktikums und darüber hinaus erarbeitet.