Festakt zum 70-Jahr-Jubiläum der STUBE und
Verleihung des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises
der Deutschen Bischofskonferenz 2017

Das gab es noch nie! 150 tigermaskierte Festgäste im Erzbischöflichen Palais in Wien.

Kardinal Dr. Christoph Schönborn.

Bischof
Dr. Gebhard Fürst.
"Wir sind sehr stolz in der Erzdiözese Wien, dass wir eine gute Kinder-STUBE haben." Mit diesen Worten eröffnete Kardinal Christoph Schönborn den Festakt im Erzbischöf-lichen Palais in Wien, im Rahmen dessen rund 150 geladene Gäste das 70-Jahr-Jubliläum der STUBE feierten und gleichzeitig der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis der Deutschen Bischofskonferenz 2017 verliehen wurde. In seiner Rede verwies Kardinal Schönborn auch auf die zentrale Bedeutung, die der Kinder- und Jugendliteratur zukomme: "Gemeinsames Lesen und Lernen kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden".
Bischof Gebhard Fürst, Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, gab erste Einblicke in die Erzählung des Buches, das an diesem Abend im Mittelpunkt stehen sollte. Anna Woltz' "Gips oder Wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte" komme „ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit ganz viel Witz und Lebensfreude daher. Das sorgt dafür, dass sie bei aller Tiefe und Lebensweisheit nie schwer wird, sondern mit einer ungeheuren Leichtigkeit bezaubert.“
Im Anschluss übernahm Heidi Lexe das Mikrofon. Die Leiterin der STUBE begrüßte die Ehrengäste im Saal und verband dies mit einer historischen und institutionellen Verortung der STUBE. Heidi Lexe erinnerte auch an all jene, die an der Feier nicht teilnehmen konnten und strich heraus, dass seit dem Bestehen der STUBE ausschließlich Frauen die Leitung inne hatten.

Heidi Lexe begrüßt das Publikum und sorgt für gute Laune.
Dr. Gabriele von Glasenapp.
"Geburtstag zu haben, ist toll. Natürlich auch, weil man Wünsche äußern darf und die nur in Ausnahmefällen nicht erfüllt bekommt." Mit diesen Worten kündigte Heidi Lexe die Festrednerin des Abends an. Die STUBE habe sich zum 70-jährigen Bestehen Dr. Gabriele von Glasenapp gewünscht. Sie ist Professorin für Kinder- und Jugendliteratur an der Universität zu Köln und Leiterin von ALEKI (Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendmedienforschung).
Von Glasenapp hob zu Beginn Ihres Vortrages den Stellenwert der STUBE hervor, den sie in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteraturforschung seit Jahrzehnten einnehme und betonte, dass immer wieder wichtige Impulse, unter anderem im Bereich der Populärkulturen, von der STUBE ausgehen würden. Im Mittelpunkt ihres Vortrags stand ein historischer Abriss, der die Genese der Kinder- und Jugendliteratur sowie deren Forschung nachzeichnete.


Reinhard Ehgartner, Heinz Janisch und Matthias Keidel, Georg Langenhorst und Monika Konigorski
(im Uhrzeigersinn).
Moderator Reinhard Ehgartner, Leiter des Österreichischen Bibliothekswerkes, führte ebenso charmant durch den Abend, wie Heinz Janisch und Matthias Keidel für ein stimmungsvolles Rahmenprogramm mit Lyrik und Musik sorgten.
Die aus Deutschland angereiste Preisjury, die vollzählig am Festakt teilnahm, durfte sich mit zehn per Los ausgewählten Gästen über ein von Anna Woltz höchstpersönlich signiertes Exemplar des Preisbuches freuen. Auch die Geschäftsführerin des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises Monika Konigorski und Prof. Dr. Georg Langenhorst, der zum letzten Mal als Jurymitglied dabei war, zählten zu den glücklichen Buchempfänger*innen.
Foto: Merlijn Doomernik.
Anna Woltz konnte an der Preisverleihung in Wien nicht teilnehmen, da sie "im Mai sehr, sehr schwanger" ist, wie sie das im Videogruß selbst formulierte. Dank der signierten Bücher, ihrer Übersetzerin Andrea Kluitmann, Vertreterinnen des Carlsen-Verlags und einem "Schirmgespräch" über ihr prämiertes Buch, war ihre Präsenz dennoch deutlich spürbar.
Jurymitglied Anna Winkler-Benders, Reinhard Ehgartner und Brigitte Schwens-Harrant, Feuilletonchefin der Wochenzeitung "Die Furche" reflektierten miteinander, was dieses Buch auszeichnet und was sie selbst während der Lektüre faszinierte: Sprache, Witz, eine charismatische Hauptfigur oder die intelligente Form der Motivgestaltung sind nur einige Aspekte, die von den Literaturexpert_innen genannt wurden und in deren Begeisterung zu spüren war, dass dieses Buch zurecht den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis in diesem Jahr erhalten sollte.

Schirmgespräch mit Anna Winkler-Benders (links), Reinhard Ehgartner (Mitte), Brigitte Schwens-Harrant (rechts)
Übersetzerin Andrea Kluitmann.
Andrea Kluitmann wurde für die Übersetzung des Preisbuches ausgezeichnet und übernahm stellvertretend die Urkunde sowie die Statuette für Anna Woltz.
In ihrer Rede sprach sie über die wichtige Rolle von Übersetzer_innen, die im Literaturbetrieb allzuoft aus dem Blick gerät, aber auch die besondere Begabung von Anna Woltz, den kindlichen Leser_innen in ihren Büchern stets auf Augenhöhe zu begegnen.
Andrea Kluitmanns Dankesworte können >>>hier nachgelesen werden.
Am Ende ihrer Rede forderte die Übersetzerin alle Anwesenden auf, jene Tigermasken aufzusetzen, die vom STUBE-Team auf die Sitzplätze gelegt wurden. So entstand ein sehr persönlicher Fotogruß (siehe oben), der von Wien direkt an Anna Woltz geschickt werden konnte.
Zum Videogrußwort von Anna Woltz geht es >>>hier

Bischof Gebhard Fürst, Andrea Kluitmann und Weihbischof Robert Brahm.
Nachdem viel über das Preisbuch gesagt wurde, erhielten die Gäste auch eine kleine Kostprobe aus dem Buch. Die geschulte Stimme der Schauspielerin Antje Hochholdinger verlieh der Ich-Erzählerin Fitz eine ganz besondere Note und Ausdruckskraft, die die Zuhörer*innen nach den ausgiebigen Feierlichkeiten noch einmal ganz still werden ließ.
Ganz am Ende des Abends kaperten Mitglieder der Preisjury die Bühne und überreichten Heidi Lexe ein ganz besonderes Geschenk, als Dank für die Ausrichtung der Preisverleihung, aber auch als Präsent zum 70-Jahr-Jubiläum der STUBE.

Lesung aus dem Preisbuch: Antje Hochholdinger. Und ein Geschenk der Jury.

