Aufbaukurs: Abschluss der Studientagung
Zu Gast: Antje Wagner
Auch wenn man nicht gerade mittendrin war in einem der unerfreulichen Extremereignisse dieses Sommers (Überschwemmung, Waldbrand, Erdbeben), sondern glückhaft das wechselhafte hier-ist-für-jeden-was-dabei-Wetter genießen und urlaubstechnisch nutzen konnte, ist die Freude in der STUBE-Community groß, dass er nun da ist, der Herbst, und es endlich wieder los geht.
Dieser September stellt sogar einen neuralgischen Punkt in der STUBE-Zeitrechnung dar, denn ein neuer Fernkursjahrgang, nämlich der „Freude schöner Bücher trunken“ neunte, beginnt im Oktober (Anmeldung bis 2. Oktober >>> hier).
Davor jedoch standen die Absolvent*innen des Aufbaukurses im Zentrum der Aufmerksamkeit und präsentierten ihre persönlichen Forschungsprojekte. Man kann es nicht anders sagen: Diese Tagung spielte mit einer beeindruckenden Themenvielfalt und wahren Feuerwerken an Kreativität in Sachen Präsentation alle Stückeln.
Höchst verdient wurden daraufhin in feierlichem Rahmen die Diplome überreicht und alle Mitfeiernden mit einem besonderen Ereignis beschenkt: Autorin Antje Wagner war zu Gast und gab Einblick in ihre Arbeit.
Anhand ihres Romans „Hyde“ schlüsselte sie interessante und vielleicht wenig bekannte Facetten ihres Berufes auf: Als Autorin, die vom Schreiben leben kann und nicht wie viele Kolleg*innen zusätzlich einem Brotberuf nachgeht, reicht sie normalerweise ein Exposé beim Verlag ein. Nicht so bei „Hyde“: Im Wissen, dass sich dieses höchst komplexe Werk in kein Exposé packen lässt, schrieb sie das Manuskript fertig, bevor sie es einreichte – und erfuhr erst später vom Verlag, dass er das Exposé tatsächlich eher nicht angenommen hätte. Ebenfalls glückhaft erging es dem äußeren Erscheinungsbild von „Hyde“, denn normalerweise entscheiden nicht die Autor*innen über Cover, Titel und U4-Texte.
In der Folge erklärte Antje Wagner, warum es fast unmöglich ist, „Hyde“ in einer Lesung zu präsentieren. Das Buch ist wie ein Rätsel aufgebaut, zu dessen Lösung man verstreute Puzzleteile erst nach und nach zusammensetzen kann. Welche Stelle also vorlesen? Und dann, ja dann demonstrierte sie der gebannt lauschenden, begeisterten Zuhörer*innenschaft, wie aufschlussreich und spannend es ist, anhand weniger Stellen und der Hinweise auf drei verschiedene Zeit- und Handlungsebenen nicht zu verraten, wie das alles ausgeht. Einen Exkurs über phantastischen Realismus gab es als Bonustrack oben drauf, und es darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass Antje Wagner für „Hyde“ den Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar 2019 erhielt.
Was für ein Start in ein neues Arbeitsjahr mit neuem Fernkurs!
Wer das alles im Detail nacherleben möchte, kann das Video on demand im Bereich für >>> STUBE-Card-Abonnent*innen abrufen. Im Anschluss wurde bei Wein und Naschmarkt-Buffet noch einmal angestoßen und weitergefeiert.
Ein Bericht von Alexandra Holmes