Kröte des Monats Dezember 2021
Gerstenberg 2021.
€ 32,95.
Brüder Grimm und Julie Völk: Zur Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat
Märchensammlungen gibt es viele. Sehr viele. Und dennoch sticht diese, in blauem Halbleinen gehaltene, auf stärkerem Papier gedruckte und bei Gerstenberg erschienene auf besondere Weise heraus. Eine gelungene Auswahl an Märchen bietet hier eine vielseitige Repräsentation der von Jakob und Wilhelm Grimm zusammengetragenen Haus- und Volksmärchen, die sich strikt an der Ausgabe letzter Hand von 1857 orientiert, wenngleich der Lesbarkeit zuliebe eine vorsichtige Annäherung an die neue Rechtschreibung versucht wurde. Dadurch erscheinen die Texte in sich vielleicht düsterer und unheimlicher, als man es allgemeinhin von Märchensammlungen, die an Kinder und/oder Jugendliche adressiert sind, gewohnt ist. Zugleich offenbart sich durch die Originalfassung aus letzter Hand aber auch mehr Magie, offenere Handlungselemente und Motive, die durch diverse Adaptionen vielleicht in Vergessenheit geraten sind oder gar nie gehört wurden.
Die Textauswahl lässt dabei kaum Wünsche offen: Wohlbekannten Märchen, wie „Dornröschen“ oder „Hänsel und Gretel“, finden sich neben unbekannteren Texten. So ergibt sich eine etwas andere Sammlung, die sich in fünf Kategorien rund um in Märchen gebräuchlichen Figurentypen gruppiert: Beginnend bei Geschwisterkonstellationen, nehmen Märchen, in denen Mädchen, Prinzessinnen oder Alte, weise Frauen die Hauptrollen bekleiden, eine zentrale Rolle ein. Natürlich finden auch verzauberte Prinzen und andere Männlein und allerlei Getier Einzug, es erfreut aber, dass eine vermehrt weibliche Perspektive in den Blick genommen wurde.
Zu dem raffinierten Aufbau und der Textauswahl gesellen sich Illustrationen der österreichischen Künstlerin Julie Völk, die trotz oder gerade in der vielschichtigen Abbildung der diversen Märchen einen neuen und für sie doch charakteristischen Weg gefunden hat. Reduziert gezeichnete Bilder in der Signalfarbe rot alternieren mit mehrfärbigen, großflächigen Illustrationen, die durch die freundlich lächelnden, bunt gekleideten Figuren diametral zu dem oft schaurig und unheimlich anmutenden Erzähltext stehen. Die Farbe Rot, die immer wieder die Assoziation von Blut hervorruft, wirkt im Gegensatz zu großflächigen Illustrationen, die karge, trostlose (Winter)Landschaften zeigen, in die das Figurenarsenal zu entschwinden scheinen, besonders kraftvoll. Die feinen, teils ornamentartigen Vignetten, die immer wieder im Text oder an den Rand des Textes platziert werden, erdrücken keineswegs, sondern lockern durch die illustratorische Vielschichtigkeit auf und präsentiert dieserart ein ausgeklügeltes Seitenkonzept. Dadurch entsteht eine Doppelbödigkeit, die bereits den Märchen selbst innewohnt und durch das Zusammenspiel von Text und Bild eine zusätzliche Dimension erhält.
„Der goldene Schlüssel“, jenes Märchen, das einem Vorwort gleich an den Beginn gestellt wird, verweist in sich auf die Allegorie, die der Märchensammlung innewohnt, wenn es heißt:
Da drehte er einmal herum, und nun müssen wir warten, bis er vollends aufgeschlossen und den Deckel aufgemacht hat, dann werden wir erfahren, was für wunderbare Sachen in dem Kästchen lagen.
Welch wunderbare Märchen in den sechs Kategorien präsentiert werden, hat sich das STUBE-Team genauer angesehen.
Von Brüderchen und Schwesterchen
Geschwisterkonstellationen in der Menschen- und Tierwelt kennen die Märchen der Gebrüder Grimm zuhauf. Geschwisterliche Zuneigung ist dabei aber nicht immer zu vernehmen, wobei das gegenseitige Ausspielen nur in „Einäuglein, Zweiäuglein, Dreiäuglein“ in dieser Kategorie von schwesterlichem Hass zeugt. Eine Art von Wohlfühlen – zumindest mit Blick auf Geschwisterliebe – stellt sich hingegen bei den anderen Märchen ein, wenngleich der Bruder nicht zwingend in Menschengestalt daherkommen muss. Da sind zum Beispiel Schneeweißchen und Rosenrot, so rein und innig, dass sie den Königssohn erlösen können und damit einen intertextuellen Verweis auf eine spätere Kategorie bieten. Oder Brüderchen und Schwesterchen, wo sich die Schwester hingebungsvoll um ihren Bruder, der sein Leben in Rehgestalt fristet, kümmert. Oder auch Hänsel und Gretel, wo wiederum die Schwester den Bruder rettet. Ob Brüder überhaupt ohne ihre Schwestern (in den Grimm’schen Märchen) überleben können? Man weiß es nicht …
Die Illustrationen korrespondieren mit dem originalgetreuen Wortlaut dabei auf vielfältige Weise und zeigen die unterschiedlichen Stimmungen, wenn beispielsweise in feinen Strichen die Verwandlung von Brüderchen zum Reh gezeigt wird. Gleichsam gelingt es aber auch, die düsteren Szenen abzubilden: Während das Rehlein artig zu seinem Schwesterchen zurückkehrt, zeigen sich im Hintergrund in den Schemen des Waldes jene Tiere, in die sich der Bruder hätte verwandeln können. Verstärkt wird die Dunkelheit wenig später durch die Breite der Doppelseite ausfüllende Illustration, über der ein schwarz-grauer Wasserfarbenschleier hängt, in dem das Schwesterchen gleichsam verschwommen dargestellt wird, wie der Übergang zwischen Leben und Tod.
Die Drastik der Märchen, sei es Hänsel, der gebraten werden soll, das Schwesterchen, dass im Dampf erstickt oder Zweiäuglein, die im großen Stil gemobbt wird, zeigt sich eindrücklich und am Ende stellt sich nur mehr die Frage, ob wirklich drei von vier Schwestern als Prinzessinnen enden mussten?
Alexandra Hofer
Von Wölfen, Geißlein und allerlei Getier
Nach den menschlichen Geschwistern im ersten Kapitel des Buches wagen wir uns hier also in die Tierwelt vor. Die allerdings durchaus anthropomorphisierte Züge hat, wie das im Märchen nun mal so ist: Eröffnet wird mit der bekannten Geschichte vom Wolf und den sieben jungen Geißlein, bereits in der ersten Illustration wird der dramatische Höhepunkt gleichermaßen vorweggenommen wie medizinische Entwicklungen, von denen die Brüder Grimm noch nichts ahnen konnten: Sozusagen wie auf einem Ultraschallbild sehen wir hinein ins rot getönte Innere des Wolfs-Bauches und auf jene sechs Geißlein, die unglücklicherweise dort gelandet sind und offenbar mit ihren Hufen versuchen, wieder hinaus zu kommen. Wie es dazu kam, wird in einem Bild gezeigt, dass die Fortbewegungsart der verschiedenen tierischen Akteur*innen ironisch kontrastiert: Während die Geißenmutter biologisch korrekt auf allen vier Hufen von dannen zieht, lauert der Wolf auf zwei Beinen und in einer Körperhaltung, die mehr an einen menschlichen Bösewicht als an ein Tier erinnert. Mit dem Märchen von der Bienenkönigin wird ein weniger bekannter Text präsentiert, eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich anschließend ausführlicher mit dem Motiv der >>> Biene in der Kinderliteratur zu beschäftigen. Mit dem „singenden, springenden" Löweneckerchen lernen wir nicht nur eine historische Bezeichnung für die Lerche kennen, sondern werfen sozusagen einen visuellen Blick zurück auf Julie Völks Bilderbuchdebüt „Das Löwenmädchen“: Denn hier wurde ein Königssohn mitsamt seinem Gefolge einmal nicht in einen Frosch, sondern in einen Löwen verwandelt. Im Showdown zwischen Löwe und Lindwurm zeigen sich einige der Charakteristika von Völks Illustrationskunst: Zurückgenommene und doch starke Farben, zarte Schraffuren und eine Liebe zum Detail, die oft erst auf den zweiten Blick sichtbar wird: Ein Lindwurm mit roten Stöckelschuhen ist wohl in der Geschichte der Illustrationen zu den Grimm´schen Märchen eine Premiere.
Kathrin Wexberg
Von Königstöchtern und anderen feinen Mädchen
Aschenputtel, Dornröschen, Rapunzel, Schneewittchen & Co: Auch für die Klassiker unter den Grimm‘schen Märchen findet Julie Völk Visualisierungen, die neue (Ein-)Blicke in die vielfach adaptierten Geschichten eröffnen und zugleich von der charakteristischen Strichführung der Illustratorin zeugen. Dabei versteht sie es, vielschichtige Bedeutungsebenen in ihre Darstellungen einzuschreiben.
Beispiel 1: Wenn Schneewittchen umringt von den tierischen Waldbewohner*innen durch ein Dickicht aus schmalen, dürren Bäumen schreitet, wird nicht nur Julie Völks unverkennbare Raum- und Figurengestaltung sichtbar, sondern auch die ambivalente, zwischen Gefahr und Geborgenheit changierende Stimmung eingefangen: Filigran ziehen sich die mit feinem blau-grauem Strich gezeichneten Bäume in die Höhe. Zierliche florale Elemente setzen warme Farbakzente in dem von leuchtendem Gelb durchdrungenen Raum. Während Bär und Wolf zwischen den schmalen Bäumen freundlich, ja fast umsorgend auf Schneewittchen blicken, macht der besorgte, erschreckte Gesichtsausdruck der Protagonistin die Bedrohlichkeit der Situation deutlich. Und tatsächlich leuchten im Hintergrund die Augen von Wildschwein und Hirsch in unheimlichem Rot, sodass sich die Szene einer (ver)eindeutige(nde)n Auslegung entzieht.
Beispiel 2: Während sich Julie Völks Bilder zumeist durch ihren lieblichen Strich auszeichnen und sich für gewöhnlich klar abgegrenzt von dem Text platzieren, macht die Illustratorin in ihrer Interpretation der Dornröschen-Geschichte auch Platz für das Brutale und Grenzüberschreitende dieses Märchens. Nachdem die 13. Fee ihren Fluch ausgesprochen hat, ranken sich wilde rote Dornen über den Fließtext und legen sich so wortwörtlich über die in jahrelangem Schlaf gefangenen Schlossbewohner*innen. Die Rosenblüten aber werden nicht etwa fein-ziseliert ausgezeichnet, sondern in Form von großen, ineinander verschwimmenden roten Farbtropfen symbolisiert, die ungestüm aus der rechten unteren Seitenecke drängen. Dabei erinnern sie verdächtig an jenen lebensspendenden Körpersaft, dessen schicksalshaftes Austreten aus dem Finger des Dornröschen den Fluch besiegelt. Blut und Rosen verbindet und verdichtet Julie Völk dabei sowohl auf der grafischen, als auch auf der motivischen Ebene und regt so eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den Bauformen der von ihr bebilderten Texte an.
Claudia Sackl
Von alten, weisen Frauen und allerlei Hexen
Es ist eine bezeichnende Ironie der Überlieferungsgeschichte, dass sich im kulturellen Gedächtnis gerade die Hexen aus dem Märchenfundus gehalten haben, die ganz eindeutig böse sind: Diese nimmersatte Lebkuchenhausbesitzerin etwa, die sich im Käfig ihren Hänsel zum Abendbrot mästet, die ebenso eifersüchtige wie eitle Zauberin aus „Schneewittchen", oder die Frau, die aus Rache für ein bisschen gestohlenen Feldsalat das Kind ihrer Nachbar*innen fordert – und es auch noch Rapunzel nennt. Hinter dieser Verengung eine latente Misogynie zu erkennen, ist nicht unbedingt eine große Denksportaufgabe, und ein kurzer Ausflug in die Etymologie trägt sein Übriges bei. Aus den althochdeutschen Varianten hazussa und hagazussa lassen sich einerseits die Hecke und andererseits das Gespenst, der Hauch oder auch der Dämon ableiten; eine auf Zäunen lauernde, bösartige Gestalt also, der Zauberkräfte zugeschrieben werden und die Unheil bringt. Freilich weiblich. Gehen wir aber einen Schritt weiter und schauen auf weniger bekannte Märchen, tut sich ein vielfältigeres Bild auf. Alte und zauberkundige Frauen können durchaus bedrohlich oder gefährlich sein, ebenso oft treten sie aber in der Rolle von Helferinnen auf, die den Held*innen entscheidende Anweisungen oder Werkzeuge an die Hand geben, um ihre Misslichkeiten zu überwinden. Vier Geschichten um diesen Figurentypus finden sich im vorliegenden Band: „Frau Holle", „Die drei Spinnerinnen", „Die Nixe im Teich" und „Die Alte im Wald". Mein persönlicher Favorit darunter ist ja die Geschichte von den „Drei Spinnerinnen". Darin muss ein Mädchen als Konsequenz einer Notlüge große Mengen an Flachs verspinnen, obwohl es nichts weniger gern tut als das. Da tauchen unverhofft drei alte Frauen auf, alle mit einer körperlichen Anomalie (ein zu großer Daumen, ein zu großer Fuß, eine zu große Unterlippe), und versprechen zu helfen, so sie nur zur Hochzeit geladen werden. Dort versichern sie dann dem Bräutigam, diese Makel seien nur eines: eine Folge zu exzessiven Spinnens. Wonach dieser die ihm Angetraute prompt von ihrer mühsamen Aufgabe befreit. Eine Art Deus ex machina des Antikapitalismus also – von Julie Völk wunderbar in einer Weise illustriert, die trotz Dreizahl ihre Einheit als übersinnliche Entität darstellt. Dicht beieinander, geradezu aufgefädelt, umschlossen vom Faden ihres Spinnwerks.
Sarah Auer
Von verzauberten Prinzen und erlösten Königssöhnen
Der Schein trügt – ein Motto, das dem vierten Kapitel dieser Grimmschen Märchensammlung durchaus voranstellbar wäre, denn dieses Kapitel handelt von der Differenz zwischen Schein und Wirklichkeit, von der Kluft zwischen Oberflächlich-Äußerem und dem wahren Ich, Von verzauberten Prinzen und erlösten Königssöhnen. Versammelt sind in diesem Kapitel vier Märchen, die sich mit dem gemorphten, männlichen Körper auseinandersetzen: Hier werden zwölf Brüder zu Raben; der eine Königssohn zu einem Frosch und der andere zu einem Fuchs. Und ein dritter wird in einen Holzofen eingeschlossen. Sie alle müssen erlöst werden – und nicht selten spielt dabei eine (meist königliche) junge Dame die tragende Rolle. Aber zunächst zurück zum Anfang dieses Kapitels und damit zu dem Märchen der „Zwölf Brüder": Der Vater will seine zwölf Söhne töten lassen, wenn das nächste Kind, das seine Frau gebiert, ein Mädchen ist. In blutroten, kleinen Zeichnungen untermalt Julie Völk diese Kaltherzigkeit und bringt damit farblich an die Oberfläche, was im Märchen immer unterschwellig wahrnehmbar ist: die im Text nur lakonisch berichtete Grausamkeit. Doch die Brüder können in den Wald fliehen, wo sie einsam leben – bis die Schwester sie nach Jahren findet. Scheinbare Idylle: Brüder und Schwester in Liebe vereint. Doch wie immer im Märchen brodelt es bereits unter der Oberfläche, das Unheil scheint nicht mehr weit. Dass dem tatsächlich so ist, darauf verweist Julie Völk erneut in ihren Illustrationen: Die feine Buntstiftzeichnung, auf der die blumenpflückende Prinzessin zu betrachten ist, ist von einem dunkelblau-grauen Aquarellschleier überzogen, der zum linken Bildrand hin immer dunkler wird. Hier bildet sich das lauernde Böse ab, das wie eine Folie über die scheinbar heile Welt gelegt wird. Die gut gemeinte Geste, den Brüdern Blumen zu bringen, wird zum Verhängnis und die Brüder zu Raben… und am Ende liegt es in all diesen Geschichten in der Hand der weiblichen Figuren, das Unheil von der Oberfläche zurückzudrängen und die verzauberten Männer wortwörtlich wieder in Form zu bringen.
Julia Lückl
Von Teufel, Hurleburlebutz und anderen kleinen Männlein
Nun: Die feinen Mädchen hatten es auch dort nicht leicht, wo der Fokus der bisherigen Kapitel ganz explizit auf ihr Schicksal gerichtet wurde. Man denke nur an den Frosch, den man in seinem Bettchen nehmen hätte sollen. Im letzten Kapitel werden jene, die um die Hand der Schönen freien, noch ein wenig hutzeliger. Oder auch hurleburlebutziger. Und haben Anwandlungen, die man sonst nur von steinalten Frauen mit Knusperhäusern kennt. Um sich ihrer zu entledigen, muss Onomastik betrieben werden; und um sie in Prinzen zu verwandeln, muss nicht nur eine Amphibie an die Wand geknallt, sondern der mittleren von drei tieffliegenden Tauben der Kopf abgeschnitten werden. Zugegeben, auch die handwerksbegabten Freier haben es nicht eben leichter wenn es gilt, eine Königstochter zu ehelichen. Bären müssen befriedet, das Mitleid hartherziger Räuber geschürt oder gar dem Teufel das goldene Haupthaar geklaut werden. Jedenfalls muss viermal ein Dreischritt erfolgen und dabei List und Lust am Rätseln zum Tragen kommen. Dass diese Strukturmomente wortwörtlich verräumlicht werden können, zeigt Julie Völk in ihren prosaisch anmutenden und doch magischen Illustrationen:
Das Haus des Königs, der sich von der Müllerstocher Stroh zu Gold spinnen lassen möchte, wirkt ein wenig wie der Fuchsbau der Weasleys. Es sind drei Stockwerke, deren Stufen-Architektur den Aufbau des Märchens widerspiegelt. Die Farbe des Strohs setzt sich dabei im Gelb des Hauses fort und überdeckt in seinem strahlenden Ton, dass zwischen König und Müllerstocher der größtmögliche Abstand innerhalb des Hauses liegt. Überwunden werden kann er nur durch das Miniaturmännlein, das dem Haus (siegessicher) den Rücken zukehrt. Noch weiß es nicht, dass es überlistet werden wird; so wie auch der Teufel keine Ahnung davon hat, was eigentlich mit ihm passiert, als er sein Krampushaupt an die Ellermutter lehnt, die sich und ihn im Schaukelstuhl wiegt. Hier sind es die zu lösenden Rätsel, die die Szene kulissenartig einrahmen, sodass die Kröte, die den Brunnen blockiert, die Maus, die an den Wurzeln des Apfelbaums nagt und der Fährmann wie im Papiertheater gleichzeitig präsent werden.
Und geht es mit diesem Buch so wie den Liebenden letztlich auch: Man lebt vergnügt wie eine Heidlerche. Wer’s nicht glaubt, bezahlt einen Taler. Oder legt den wunderbaren Band sich selbst und anderen unter den Christbaum.
Heidi Lexe
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