Kröte des Monats März
2009
Aus dem Französ. v.
Markus Weber.
Moritz 2009
116 S., € 13,30
Soledad Bravi: Piep, piep, piep. Das Buch der Töne und Geräusche
Kleine Kinder machen Lärm, so eine gängige Zuschreibung aus der Erwachsenenwelt. Das Bilden und Zuordnen von einfachen Lauten ist ein wichtiger Schritt bei der Erwerbung von Sprach-, und damit in weiterer Folge auch von Literaturkompetenz, ist wiederum eine Erkenntnis der Kleinkindforschung. Was also könnte geeigneter sein, um die frühe Lust am Buch zu wecken, als ein „Lärmbuch“, wie man „Le livre des bruits“, den Originaltitel dieses französischen Bilderbuches für die Allerkleinsten, übersetzen könnte? Das Grundprinzip ist so einfach wie bekannt: Auf der linken Seite findet sich in großer schwarzer Schrift auf weißem Grund ein einfacher Satz, wer welches Geräusch macht, auf der gegenüberliegenden Seite ist in comicartigem Stil mit dicken schwarzen Konturen auf buntem Hintergrund das entsprechende Tier bzw. der entsprechende Gegenstand dargestellt. Variantenreich und ungewöhnlich ist hingegen sowohl die breite Auswahl an krachmachenden Dingen, die hier getroffen wird, als auch die Zuordnung der Geräusche: Denn wer hätte gedacht, dass Weihnachten „O Tannenbaum“ oder der Schmerz „aua“ macht? Als besonderes Goodie für die vorlesenden und mitschauenden Erwachsenen (die ja bekanntlich bei der Begleitung der Bucherfahrungen der Allerkleinsten durch eine hohe Anzahl an Wiederholungen besonders herausgefordert sind), sind zwischendurch einige Geräusche versteckt, deren Humor sich nur den Größeren erschließt – wie die Schnecke, die gar nichts macht, aber dafür elegant ihre Fühler bewegt.
Kathrin Wexberg
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