Kröte des Monats August 2005
Aus dem Französischen von Tobias Scheffel. Moritz 2005.
€ 11,80.
Ab 5 Jahren.
Geoffrey de Pennart: Rothütchen.
Kann das Rotkäppchen auch den Wolf fressen? Diese Frage wurde im Juli
im Rahmen einer Vorlesung an der Kinderuni geklärt. Nun, man muss ihn nicht
gleich fressen, um ihm ordentlich einzuschenken, wie diese Rotkäppchen-Parodie
aus Frankreich zeigt. Aufgenommen wird dabei eine Idee des legendären Bilderbuches
"Die kleine Rette-sich-wer-kann". Diesmal jedoch ist es kein rothaariges
Un-Kind, das - einem französischen Mistral gleich - ins Haus der Großutter
stürmt um einen bettlägrigen Wolf vorzuführen, sondern ein selbstbewusstes
Mädchen dem die große Karriere bereits zu Beginn ins Gesicht geschrieben
steht. Mit diesen Mädchen, soviel ist klar, hat der böse Wolf nichts
zu lachen.
Ihr Markenzeichen entnimmt die Kleine bereits am Innentitel einem
nicht un-üppigen Hutkarton und vermittelt in ihrem Queen-Elisabeth-Styling
mit Mantel und Hut (auch sie legt beides nie ab
) etwas sehr Altkluges. Dem
entsprechend darf ihr Verhalten weniger als frech denn als penetrant beschrieben
werden, wenn sie dem Wolf im wörtlichen Sinn den Marsch bläst. Kurz
darauf wird das entnervte, bis dahin aber noch enthusiasmiert seine Bestimmung
verfolgende Tier von einer sehr vitalen Großmutter über den Haufen
gefahren - woraus in Folge eben jene Verwechslungsszene im Haus der Großmutter
entsteht: Wolf im Bett, Großmutter verschwunden (in diesem Fall um den Arzt
zu holen), Rothütchen wutentbrannt und zum Angriff bereit
Wem diese
mit Bildwitz inszenierte Parodie noch zuwenig Unterhaltungswert bietet, der ist
eingeladen, das auf köstliche Art in die Szenerien integrierte Mäusegeschehen
zu beobachten!
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