Thema: Kochbücher
Bücher übers Kochen und Essen

Maria Bakhareva / Anna Desnitskaya: Märkte in aller Welt
Märkte sind seit jeher wichtige Handels- und Kommunikationsknotenpunkte. Da sie aber überall verschieden ausschauen, haben sich die Reise- und Foodjournalistin Maria Bakhareva und die Illustratorin Anna Desnitskaya zusammengeschlossen, um 24 der berühmtesten und unterschiedlichsten Märkte der Welt zu präsentieren. Das Buch ist in Monate geteilt, 12-mal wird ein Land mit zwei seiner berühmtesten Wochenmärkte gezeigt. Man reist nach Thailand auf einen Fischmarkt, besucht in Nizza oder New York die ältesten Märkte der Stadt und kann nebenbei auf großformatigen Wimmelbildern einiges entdecken. Neben den beliebtesten Waren erfährt man außerdem, was es mit dem kleinsten Geldschein in der jeweiligen Währung zu kaufen gibt, lernt ein paar wichtige Begriffe für den Besuch auf dem Markt in der Landessprache und auch ein Rezept ist bei jedem Land dabei. Damit aber noch nicht genug: Für die vorgestellten Märkte gibt es Hintergrundwissen wie die Geschichte oder die Öffnungszeiten des Marktes, auch Tipps für lokale Leckereien dürfen nicht fehlen. Das Buch ist eine kulinarische Wundertüte, an deren Darstellungen und Details zum Entdecken man sich fast nicht satt(!)sehen kann.
Aus d. Russischen v. Thomas Weiler
Gerstenberg 2023.
80 S.
Aleksandra Mizielinska / Daniel Mizielinscy / Natalia Baranowskai: Alle Welt zu Tisch
Alle Essenskulturen in einem Buch unterzubringen ist praktisch unmöglich, dafür ist unsere Welt – zum Glück – zu divers. Aleksandra und Daniel Mizielinscy haben gemeinsam mit Natalia Baranowska trotzdem einen Annäherungsversuch an diese Herkulesaufgabe gewagt. Herausgekommen ist ein großformatiges Sachbuch, das die Leser*innen durch die Kulinarik 26 Länder auf fünf Kontinenten begleitet, dabei nicht nur etwas über die Geschichte und Geografie des Landes und damit des Essens dort erzählt, man wird auch auf der Suche nach traditionellen Rezepten oder der Verarbeitung bestimmter Lebensmittel fündig. Das obere Drittel der Seiten ist jeweils mit einem Wimmelbild-ähnlichen Banner durchzogen, auf dem man alle darunter beschriebenen Speisen oder Gepflogenheiten sehen kann, sei es eine Marktsituation oder der Blick in mehrere Verarbeitungsstätten oder Wohnräume. Ob Indonesien, Israel oder den USA, jedem Land sind zwei Doppelseiten gefüllt mit Informationen gewidmet. Das kann überfordernd wirken, ist durch die Illustration und Gestaltung des Autor*innen-Trios aber eher ein Genuss. Einzig genaues Hinschauen ist wichtig, die Gefahr, eine wissenswerte Anekdote aus der Geschichte des Landes oder den kulinarischen Gewohnheiten zu verpassen, ist groß.
Aus d. Polnischen v. Thomas Weiler.
Moritz 2021.
112 S.

Felicita Sala: Heute pflanz ich, morgen koch ich
Der lokalste Weg, an frische Lebensmittel zu kommen, ist der eigene Garten. Ideen für den Anbau stellt Felicita Sala in ihrem illustrierten Kochbuch für Kinder vor, das neben Rezepten auch Gärtner*innen- und Ernte-Tipps beinhaltet.
Zu jedem Monat gibt es ein Rezept mit Lebensmitteln passend zur Jahreszeit. Im April – mit dem das Buch beginnt, denn Frühling bedeutet Gartenzeit – gibt es Spargelquiche, gefolgt von einer Erbsen-Basilikum-Minz-Suppe im Mai. Von gefüllten Paprika im August bis hin zu Kartoffel-Kabeljau-Kroketten im Dezember, die Auswahl ist divers und breit gefächert. Auch die Illustrationen spiegeln dieses Bild wieder, man begleitet Kinder und Erwachsene unterschiedlichster Kulturen beim Gärtnern und Kochen. Die Rezepte selbst sind einfach gehalten – sie nehmen außerdem nur jeweils ein Drittel der Seite in Anspruch, der Rest wird mit ansprechenden Abbildungen aller verwendeten Zutaten gefüllt – verlieren dadurch aber nicht in der Raffinesse des Geschmacks. Auch all jene, die nicht das Vergnügen haben, Gartenbesitzer*in zu sein, können sich einiges mitnehmen aus diesem Buch. Sei es ein neues Lieblingsessen oder das Verlangen, neue Kräuter zu kaufen – denn die haben selbst in der kleinsten Wohnung Platz.
Prestel 2022.
48 S.
Anke M. Leitzgen / Lisa Rienermann: Entdecke, was dir schmeckt
Besonders Kinder – aber auch Erwachsene – haben meistens spezielle Vorlieben, was bestimmte Geschmäcker angeht. Oft kommt es aber auch darauf an, wie gern man Neues probiert und kulinarisch experimentiert. „Entdecke, was dir schmeckt“ gibt dafür einen Leitfaden, von Wissenswertem über die verschiedenen Geschmacksrichtungen oder die Herstellung von Lebensmitteln bis hin zur Chemie des Kochens (und wie man mit ihrer Hilfe Kochpannen vermeidet) ist alles dabei. Das Buch bietet Anregungen für Kinder, mit Spaß und Experimentierfreude an das Arbeiten in der Küche heranzugehen, zu jedem Kapitel gibt es mehrere kleine Selbstversuche und einen Abschnitt voller Rezepte. Der spielerische Ansatz – auch wenn zum Teil ernste Themen wie die Überfischung der Meere oder Verringerung der Sortenvielfalt etwa bei Äpfeln oder Kartoffeln behandelt werden – wird auch über die Gestaltung vermittelt, in der die einzelnen Lebensmittel unter anderem als Buchstaben verwendet oder in anderer kreativer Form präsentiert werden.
Ein Spaß ist das Arbeiten in der Küche mit diesem Buch allemal, und wer weiß, vielleicht bringt es den*die eine*n oder andere*n ja auch dazu, den eigenen Geschmackshorizont zu erweitern.
Beltz & Gelberg 2021.
160 S.

Wolfgang Hartl / Mia Kirsch / Erika Friedl: Bäckermaus & Donaustrudel
Weil bei einem richtig guten Essen auch die Nachspeise nicht fehlen darf, ist nun ein Backbuch für süße Naschereien an der Reihe. Das Team hinter der Buchreihe ASAGAN lädt ein, typische Österreichische Nachspeisen und Leckereien zu entdecken. Hier wird ein ganz besonderer Stil verwendet, Kupferstiche aus bis zu 500 Jahre alten Büchern werden genutzt und mit Illustrationen versehen. Dadurch entsteht zwischen den Klassikern Kaiserschmarrn, Topfen- und Germknödel sowie Salzburger Nockerln eine abwechslungsreiche Landschaft aus alter Schwarz-Weiß-Bebilderung und modernen bunten Figuren und Tortendarstellungen. Auch diejenigen, die von Sachertorte und Co. schon genug haben und es lieber experimentierfreudig angehen, können sich mit Rezepten wie Algen-Zitronen-Muffins oder Schokolade-Popcorn-Keksen austoben. Neben kleinen Anekdoten über die österreichischen Schmankerln und ihre Entstehung sind zwischendurch außerdem drei kleine Geschichten eingestreut; auch ohne wirklich etwas backen zu wollen kann man also Freude mit dem Buch haben. Wer aber doch das Verlangen nach einer süßen Leckerei aus dem Ofen hat, dem wird die Auswahl nicht leichtfallen.
Edition 5Haus 2021.
160 S.
Angelika Kirchmaier: Xund und kinderleicht
Anfangen, selbst den Kochlöffel zu schwingen, das kann für Kinder (und Eltern) eine Herausforderung sein. Die Ernährungsexpertin Angelika Kirchmaier präsentiert in ihrem Kochbuch für die ganze Familie einfache Rezepte, die auch für kleine Beginner*innen zu bewältigen sind. Jeweils eigene Anleitungen für Kinder und Erwachsene helfen bei der Zubereitung, auch Tipps über die richtige Ernährung von Kindern und wie man das Gekochte als Jause einpacken kann sind dabei. Die meist leicht auszuführenden Rezepte reichen von Klassikern wie Lasagne und Kalbsbraten über selbstgemachten Pizzateig bis hin zu etwas ausgefalleneren Gerichten wie „Riesige Froschspätzle“ oder Polentapizza. Alle von ihnen sind mit ansprechenden Fotos gestaltet, auf denen hier und da illustrierte Monster herumspringen oder in die Teller hineinspähen. Die Nachspeisen haben – klarerweise – einen eigenen großen Abschnitt bekommen, so können auch Topfentorte, Pancakes und Co. von Kinderhand zubereitet werden. Nur am Herd sollte ein bisschen aufgepasst werden, wenn die heranwachsenden Köch*innen etwas von der Vanillesoße im heißen Topf probieren wollen …
Tyrolia 2020.
160 S.

Mamke Schrag / Andreas Wagener: Das Astrid Lindgren Kochbuch
In den Welten Astrid Lindgrens – sei es auf Katthult, dem Hof von Michel und seiner Familie in Lönneberga, in Bullerbü oder in Birkenlund bei Madita – geht es immer ordentlich zur Sache. Und wer einmal darauf achtet, dem fällt auf: Es wird auch ordentlich viel gegessen. Mamke Schrag und Andreas Wagener haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, alle (oder zumindest die meisten) der in den Kinderbuchwelten der schwedischen Autorin auftauchenden Gerichte zu verschriftlichen und mit dem passenden Rezept zu versehen. Es ist also auch eine Sammlung typisch nordischer Küche, die hier zusammengetragen wurde. In Saltkrokan bei den Melchersons können viele der klassischen Fischgerichte des Landes wie Dorsch oder Barsch nachgekocht werden, und nicht nur bei Karlsson am Dach gibt es Fleischklöße und Zimtwecken. In der Villa Kunterbunt geht es besonders süß zu, mit Pippi, Tommy und Annika kann man ihren berühmt-berüchtigten Pfefferkuchen ausstechen oder Pfannkuchen backen. Jedes Rezept ist mit der passenden Erwähnung aus der jeweiligen Geschichte versehen, so kann man etwa lesen, dass der Gebratene Hering (nach Fischfrikadellen) das Schlimmste ist, was Lotta aus der Krachmacherstraße kennt – hoffentlich geht es denen, die das Rezept nachkochen, nicht genauso – oder man wird von Madita in Birkenlund inspiriert, jeden Donnerstag Erbsensuppe zu essen.
Ill. v. Björn Berg, Katrin Engelking, Ilon Wikland und Jan Buchholz.
Oetinger 2008.
112 S.
Heidi Strobl / Brigitta Heiskel: Lilli kocht / Lilli bäckt
Entdeckungsfreudigen und schon länger in der Küche stehenden Kindern sind Lilli und ihre Rezepte aus der Feder – oder eher dem Kochlöffel – von Heidi Strobl vielleicht schon ein Begriff. Regelmäßig erscheinen im „Kurier Freizeit“ Rezepte von ihr, die mittlerweile in zwei Büchern zusammengefasst wurden. Die 12-jährige Hobbyköchin führt die Leser*innen durch die Anleitungen im Rhythmus der Jahreszeiten, um mit möglichst regionalen und frischen Lebensmitteln zu arbeiten: Im Frühling macht sie etwa Brennnesselsalat, während im Sommer knusprige Forelle herausgebraten und im Herbst Kürbissuppe gekocht wird. Die Rezepte sind einfach gehalten – die meisten von ihnen keine halbe Seite lang, sodass man auf unterhaltsam illustrierten Vignetten Lilli bei den einzelnen Arbeitsschritten zuschauen kann –, oft sind es auch kleine Zusätze wie Dips oder Salate, die kochbegeisterte Kinder kennenlernen können. Bei fast jedem Rezept findet sich ein hilfreicher Tipp oder eine interessante Bemerkung zum Kochvorgang oder den Lebensmitteln, so lernen die Köch*innen auch, mit was genau sie eigentlich arbeiten und hantieren.
Als Doppelpack decken die beiden Bücher das wichtigste Repertoire der österreichischen Küche ab, entgegen der Erwartung lassen sich in „Lilli bäckt“ nicht nur süße Leckereien, sondern auch pikante Gerichte aus dem Ofen, etwa Bärlauch-Frittaten (Frühling) oder Süßkartoffelpommes (Herbst) ausprobiert werden – wobei im Winter natürlich die Kekse Vorrang haben.
Tyrolia 2016/ Tyrolia 2022.
138 S. / 136 S.

Myriam Lang / Kathrin Schärer: Heute kocht das kleine Känguru
In der Familie Känguru wird viel frisch und gesund gekocht. Außerdem kommen auf den Esstisch nur saisonales Obst und Gemüse, weshalb dieses Kochbuch von Myriam Lang in Jahreszeiten eingeteilt ist. Gemeinsam mit dem kleinen Känguru lernen Kinder hier die Grundlagen des Kochens anhand von bunt gemischten Rezepten. Während es im Frühling ein ganzes Geburtstagsmenü gibt (inklusive Kuchen für das kleine Känguru), wird im Sommer etwa Gurken-Sellerie-Aprikosen-Salat oder im Herbst gefüllte Champignons zubereitet. Der Winter wird fast vollständig von Keksrezepten abgedeckt – denn die schmecken nicht nur kleinen Kängurus besonders gut. Weil die Beuteltiere klassischerweise Pflanzenfresser sind, besteht das Kochbuch rein aus vegetarischen Rezepten, die trotzdem eine große Bandbreite an verschiedenen Gerichten entstehen lassen. Richtig nett wird das Kochbuch allerdings erst durch die großartigen Illustrationen von Kathrin Schärer. Ihr kleines Känguru rührt und probiert, schneidet – auch wenn einmal die Pfote im Weg ist – und brät, manchmal mit Hilfe von Mama und Papa Känguru, zum Teil aber sogar ganz alleine und animiert dadurch, den Küchenspaß selbst einmal auszuprobieren.
Atlantis 2020.
104 S.
Lena Raubaum / Sabine Kranz: Qualle in der Küche
Nach so vielen Sach- und Kochbüchern kommt nun ein bisschen Abwechslung mit einem Buch übers Kochen von Lena Raubaum – mit Rezepten zum Nachkochen versteht sich. Wir lernen den aus der Ich-Perspektive erzählenden neun- (fast zehn-)jährigen Max Kallinger kennen, der aber von allen nur „Qualle“ genannt wird. Es herrscht große Aufregung bei ihm und seiner Schwester, denn ihr Onkel Dachs kommt mit seinem Wohnwagen Herbert in den Herbstferien auf Besuch! Das bedeutet viel Spaß und gutes Essen, denn der Weltenbummler macht die besten Gerichte. Und diesmal darf Qualle sogar mithelfen. Gemeinsam machen die beiden Pizza (sogar der Pizzateig ist selbstgemacht!), Palatschinken in Monster- und (natürlich) Quallenform und Kürbissuppe. Sie lernen, dass lecker Essen manchmal viel Zeit braucht, man beim Zwiebelschneiden am besten eine Taucherbrille trägt und organisieren außerdem eine Nachbarschaftsparty, die beinahe ins Wasser fällt – aber nur beinahe. Lena Raubaum erzählt mit Witz und Charme über Pannen und Rettungen in der Küche, auch die Illustrationen von Sabine Kranz laden oftmals zum Schmunzeln ein.
Obelisk 2021.
96 S.
Diese Buchliste wurde von Eleni Steinborn im Rahmen ihres Praktikums in der STUBE erarbeitet.